„Glückliche Wirkungen“
In einem Brief schrieb Goethe an Schiller:
"Sein Jahrhundert kann man nicht verändern, aber man kann sich dagegen stellen und glückliche Wirkungen vorbereiten." (Goethe)
Wie könnte solche „glücklichen Wirkungen“ aussehen, fragten die Übersetzerin Alida Bremer und der Schriftsteller und frühere Hanser-Verleger Michael Krüger 57 Autoren/Innen und machten aus den Texten eine literarische Europa-Reise in bessere Welten von Andorra bis Zypern. Und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schreibt im Vorwort der Anthologie „Glückliche Wirkungen“:
"Wir sollten einander mehr von uns erzählen, von unserer Gegenwart, unserer Vergangenheit, unseren Hoffnungen und unseren Ängsten.“ (Frank-Walter Steinmeier)
Bessere Welten
Die Schauspieler Sunnyi Melles und Johannes Silberschneider lesen in „radioTexte – Das offene Buch“ Ausschnitte und machen Halt an sechs Stationen: In Andorra etwa erfindet Albert Salvadó ein Gespräch zwischen der Welt und dem Menschen, der die Welt mit Wissenschaft und Technik verbessern will, aber die Welt ist skeptisch.
„weil ihr drei Welten wie mich bräuchtet, um euren Lebensstil beizubehalten …“ (Zitat)
Fantasie gegen den Krieg
Die 25jährige armenische Dichtern und Künstlerin Tatev Chakhian lässt Kinder einen Zirkus einfordern, erst mit Erfolg, dann steht ein neuer Krieg bevor. Georgi Gospodinov aus Bulgarien schreibt in „Future cancelled“:
„Die Zukunft ist mein Schwachpunkt, für die Vergangenheit habe ich eine Schwäche.“
Die Französin Cécile Wajsbrot zeigt in ihrer fiktiven Umfrage die Kurzsichtigkeit der Menschen. Colm Tóibín stellt sich vor, was wäre, wenn nur noch Menschen ohne Pass nach Venedig reisen dürften – und überall sonst, wohin es Touristen zieht. Und der slowenische Dramatiker und Regisseur Goran Vojnović weiß:
„Ihr lebt in einer besseren Welt“.
Alida Bremer, Michael Krüger (Hg.): „Glückliche Wirkungen“, Propyläen 28 Euro