Die fünf Schauspieler, die die Fußballer Maier, Müller, Beckenbauer, Breitner und Hoeneß spielen auf dem Plakat zur Serie, im Hintergrund das Münchner Olympiastadion
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Kaum wiederzuerkennen: Maier, Müller, Beckenbauer, Breitner, Hoeneß auf dem Plakat zur Serie.

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"Gute Freunde": Dietl-Sohn macht Serie über den FC Bayern

"Gute Freunde": Dietl-Sohn macht Serie über den FC Bayern

Es gab mal eine Zeit beim FC Bayern, da machten Menschen den Erfolg aus und weniger das Geld. Manche Profi-Fußballer brauchten damals sogar noch einen Nebenjob. David Dietls neue Serie auf RTL+ erzählt davon. Aber wie spannend kann das sein?

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

Von Uli Hoeneß stammt die Erkenntnis, dass ein starker FC Bayern gut sei für eine starke Nationalmannschaft. Ganz in diesem Sinn beginnt und endet David Dietls Serie über den Aufstieg des FC Bayern mit der Fußball-WM 1974, die die deutsche Elf mit dem Weltmeistertitel krönte – dank eines starken Bayern-Blocks, mit dem Bomber der Nation, Gerd Müller, Torwart Sepp Maier, dem "Linken auf der linken Seite", Paul Breitner, dem damaligen Rechtsaußen und späteren Vereins-Manager wie Präsidenten Uli Hoeneß und natürlich "Kaiser" Franz Beckenbauer.

Jedem dieser fünf legendären Spieler widmet David Dietl eine Folge und zeichnet so den Weg der Bayern nach, vom Aufstieg in die Bundesliga1965 über erste DFB-Pokale-Siege, Europapokal-Coups und Meisterschaften – bis zu eben jenem WM-Triumph in der sechsten und letzten Episode. Ein Weg, auf dem die guten Freunde beileibe nicht immer unzertrennlich sind, sich aber doch stets zusammenraufen, wenn’s darauf ankommt.

Die Bedeutung der Väter für Fußballer und Regisseur

Jedem der Spieler widmet die Serie eine kurze Kindheits-Rückblicks-Szene, die das Verhältnis zum jeweiligen Vater beleuchtet. Und jeder hat dem Vater irgendwas zu beweisen. Das haben sie nicht nur miteinander, sondern auch mit Regisseur David Dietl gemein, der seinerseits unweigerlich am Kultstatus seines Vaters Helmut gemessen wird. Umso mehr, als "Gute Freunde" als München-Serie angelegt und damit jenem Genre zuzurechnen ist, in dem Helmut Dietl das Maß aller Dinge ist, so wie der FC Bayern für die Bundesliga.

"Gute Freunde" punktet diesbezüglich mit viel Liebe zum Ausstattungsdetail und einer Menge Zeitkolorit. Für den adäquaten musikalischen Anstrich sorgt ein Soundtrack mit Hits von den Rolling Stones über Roy Black bis Ton Steine Scherben. Gekonnt montiert Dietl Archivmaterial – 60er- und 70er-Jahre-Stadtbilder und vor allem Fußballreportagen – mit Spielszenen in einem leicht rotstichigen, quasi-historischen Look. Soweit so stimmig. Umso unangenehmer fällt daher allerdings auf, dass es sprachlich an vielen Ecken und Enden so gar nicht passt. Gerade wenn es um Fußballerisches geht, strotzen die Dialoge nur so vor phrasenschweinpflichtigen Floskeln.

Der Erfolg des FC Bayern macht die Serie eintönig

Leider sprechen einige in David Dielts Jungschauspieler-Truppe, die die fünf guten Fußball-Freunde verkörpern, recht fadenscheinigen Dialekt. Neben gestandenen Schauspielgrößen wie Maximilian Brückner als Robert Schwan und Michael Grimm als Vereinspräsident Wilhelm Neudecker, aber auch Nebendarstellern wie Johanna Bittenbinder, Jürgen Tonkel oder Tim Seyfi wirken sie damit wie A-Jugend-Kicker unter Spitzenprofis.

Das größte Manko dieser Serie aber ist die fehlende Fallhöhe. Die wird erst am Ende der Handlung erreicht, wenn die guten Freunde ganz oben angekommen sind. Bis es jedoch so weit ist, lassen auch Rückschläge für Spieler und Verein keinen Zweifel daran, dass wir hier ein Fußballmärchen à la "Das Wunder von Bern" vorgeführt bekommen, das noch sicherer auf das Happy End zusteuert als die Bayern zuletzt auf die elfte deutsche Meisterschaft in Folge. Ein starker FC Bayern mag gut sein für die Nationalmannschaft. Nicht aber für eine starke Fußball-Serie. Vater Helmut Dietl, wiewohl Bayern-Fan, hätte sich daher vermutlich für die 60er als Serienstoff entschieden.

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