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Trikont-Verleger Achim Bergmann ist tot

Trikont-Verleger Achim Bergmann ist tot

Der Chef des Münchner Labels und Buch-Verlags Trikont, Achim Bergmann, ist gestern im Alter von 74 Jahren gestorben. Das teilte der Trikont-Verlag auf seiner Facebook-Seite mit.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur.

Auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Herbst hatte sich Achim Bergmann in die Diskussion über die 68er am benachbarten Stand des Verlags "Junge Freiheit" eingemischt und erntete einen Faustschlag, der ihn in die Knie zwang. Die Wunde musste genäht werden.

Linke Bücher und Welt-und Popmusik der anderen Art

Der 1943 in München geborene Bergmann hatte zusammen mit seiner Lebensgefährtin Eva Mair-Holmes den 1967 in Köln gegründeten und seit 1968 in München beheimateten Verlag Trikont geleitet, der gut 600 Tonträger und Bücher publiziert hat. „Linke“ Bücher, die sonst schwer eine Heimat gefunden hätten: Schriften von deutschen Anarchisten, Sympathisanten der "Rote-Armee-Fraktion" und Hausbesetzern, von Revolutionären aller Couleur. Dazu kam bald Popmusik der anderen Art: Straßenmusik aus Vietnam, der Hamburger King Rocko Schamoni, Attwenger, die bayerischen Japaner von Coconami, afrikanische Mzansi Music oder American Yodeling sein. Die Absetzung vom Mainstream aus den USA prägte die Arbeit des überzeugten 68ers von Beginn an.

"Wir ändern alles" - Das Vermächnis

"Das Revolutionärste, Demokratischste des 20. Jahrhunderts war die amerikanische Populärkultur - im Kino, in der Musik und so weiter. Mit dieser Feststellung kann man mich noch im Grab belästigen und ich werde immer noch drauf bestehen." Achim Bergmann, Trikont

„Wir ändern alles" steht auf der Hausmauer im Münchner Stadtteil Obergiesing, wo das Trikont-Imperium seinen Sitz hat. Das wird das Vermächtnis des engagierten Verlegers bleiben.