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Der Würzburger Kunstsammler Hermann Gerlinger

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Buchheim statt Würzburg: Gerlinger-Sammlung bleibt in Bernried

Die weltberühmte Kunst-Sammlung des Würzburgers Hermann Gerlinger wird nicht nach Würzburg kommen. Stattdessen bleiben die "Brücke"-Kunstwerke dauerhaft im bisherigen Zwischendomizil, dem Museum Buchheim am Starnberger See.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Wie Hermann Gerlinger und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt heute in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilen, wurden in Würzburg nach intensiver Prüfung "kurz- und langfristig keine geeigneten Ausstellungsflächen in den verschiedenen Museen" gefunden. Noch im März 2017 war es Ziel der Stadt Würzburg, die Sammlung mit mehr als 1.000 Werken deutscher Expressionisten langfristig nach Würzburg zu holen - als Möglichkeit erwogen wurde das "Museum für Franken", das im Zuge der Generalsanierung der Festung Marienberg entsteht und bis zum 2026 fertig sein soll.

Platz- und Personalmangel sprechen gegen Würzburg

Allerdings, heißt es jetzt, hätten Gespräche mit dem Museumsleiter Erich Schneider kein positives Ergebnis erbracht. Ein Grund sei letztlich der Platzmangel gewesen. Wörtlich heißt es:

"Der benötigte Raumbedarf (circa 300 Quadratmeter für die Dauerausstellung und mindestens ebenso viel für Wechselausstellungen) ist nicht vorhanden und im Flächenlayout des künftigen Museums nicht vorgesehen. Zudem würde zusätzliches Personal benötigt." Pressemitteilung Hermann Gerlinger und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt

Würzburgs "bevorzugte Möglichkeit" für Sonderausstellungen

Stattdessen solle die Sammlung nun dauerhaft im Bernrieder Museum Buchheim belassen werden. Würzburg solle aber künftig "die bevorzugte Möglichkeit" erhalten, Wechsel- oder Sonderausstellungen aus dem Sammlungsfundus zeigen zu können – "unter konservatorisch angemessenen Bedingungen und organisatorischen Möglichkeiten". Abschließend heißt es:

"So wird die besondere Beziehung des Sammlerehepaares Hermann und Hertha Gerlinger zu Würzburg immer deutlich bleiben. Auch die kunstsinnige Öffentlichkeit kommt bei dieser Regelung immer wieder, wie gewünscht, in den Genuss der 'Brücke'-Sammlung." Pressemitteilung Hermann Gerlinger und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt

Trennung nach Verschwinden eines Werks

Nach dem Verschwinden eines Werks aus Gerlingers Leihgabe an das Museum Moritzburg in Halle hatte der Würzburger Sammler den Leihvertrag gekündigt und Anfang 2017 seine Sammlung von der Moritzburg abgezogen. Die Leihgabe an das Museum Buchheim am Starnberger See war zunächst auf zehn Jahre befristet. Diese Befristung wurde nun aufgehoben