Die britische Modedesignerin Vivienne Westwood ist im Alter von 81 Jahren in Südlondon gestorben, wie ihre Familie am Donnerstag mitteilte. Ihr Modehaus schrieb, sie sei friedlich und im Kreis ihrer Familie gestorben. Die Todesursache wurde zunächst nicht genannt.
Bis zum letzten Moment habe sie die Dinge getan, die sie liebte, heißt es. Westwood habe an ihrer Kunst gearbeitet, an einem Buch geschrieben und die Welt zum Bessern verändert. Sie habe ein erstaunliches Leben geführt.
Geboren wurde Vivienne Westwood am 8. April 1941 als Vivienne Isabel Swire in der Gemeinde Tintwistle nahe Manchester. Sie wuchs in einfachen Verhältnissen auf: Der Vater war Schuhmacher und Händler, ihre Mutter Baumwollspinnerin. Doch Westwood war schon immer extravagant: sie soll sogar an ihrer Schuluniform modische Änderungen vorgenommen haben. Schriftstellerin wollte sie werden, entschloss sich dann aber für eine Ausbildung zur Grundschullehrerin.
Sie galt als Mode-Rebellin und Erfinderin der Punk-Klamotten
Das brave Dasein gefiel ihr nicht. Mit 21 Jahren heiratete sie den begnadeten Tänzer Derek Westwood. Doch dann lernte sie den Kunststudenten Malcolm McLaren kennen und verlor ihr Herz. McLaren war Gründer und Manager der Punk-Band Sex Pistols, deren Outfits Westwood später entwarf. Zusammen mit McLaren eröffnete sie 1970 auf der Londoner King's Road ihre erste Boutique. Schnell entwickelte sich der Laden zum absoluten Trendmacher. Der Name wechselte wie die Mode: "Let it rock", "Too fast to live, too young to die", "Sex", "Seditionaries" (Aufwiegler) und schließlich "World's end".
Westwood wurde in den 70ern mit umstrittener Punk- und New Wave-Mode bekannt. Berühmt haben sie auch androgyner Stil und Slogan-T-Shirts gemacht. Sie war einflussreich in der modischen Punk-Bewegung. Ihre Designs waren oft inspiriert von der Mode des 18. und 19. Jahrhunderts - aber in schrilleren Varianten.
Westwood war bis zum Ende aktiv
Anfang der 1990er Jahre wurde die Modedesignerin zur Geschäftsfrau. 1992 wurde Vivienne Westwood in den Order of the British Empire aufgenommen, 14 Jahre später machte die Queen sie zur Dame. Hof-Modeschöpferin der Royals wurde sie trotzdem nicht. Der Stil-Ikone Herzogin Kate empfahl sie eine Reduzierung ihrer Outfits - aus Gründen des Umweltschutzes.
Zeitlebens machte Westwood sich für Tiere und Umwelt stark - bis ins hohe Alter fehlte sie auf kaum einer größeren Demonstration. Zur Unterstützung für Julian Assange schmierte sie sich Torte ins Gesicht. Im knallgelben Outfit saß sie vor einem Gerichtsgebäude in London in einem überdimensionalen Vogelkäfig.
Markenzeichen: Orange Haare
Im Laufe ihrer Karriere gab Westwood Modenschauen in London, Paris, Mailand und New York und kleidete teils sehr bekannte Menschen der Modeszene ein.
Ihr Nachname wurde trotz ihres wechselhaften Geschmacks mit Stil in Verbindung gebracht. Was Westwood als Nächstes kreieren würde, war nie vorhersehbar. Ihre orange gefärbten Haare wurden zu ihrem Markenzeichen.
Westwood hinterlässt ihren österreichischen Ehemann und Co-Designer Andreas Kronthaler sowie zwei Söhne, den Fotografen Ben Westwood und Joseph Corré, den Gründer der Dessous-Firma Agent Provocateur.
Mit Material der Nachrichtenagentur dpa.

Die britische Modedesignerin Westwood ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Sie war für ihre ausgefallene Mode bekannt.
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