"Ist Mama nicht fabelhaft?", "Geliebtes Scheusal", "Danziger Liebesgeschichten", "Die Zürcher Verlobung": Barbara Noack hat seit Mitte der 50er-Jahre einen Bestseller nach dem anderen geliefert. Nun starb die lange am Starnberger See lebende Autorin im Alter von 98 Jahren, wie ihr Verlag Langen Müller am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. "Sie war eine Autorin besonderer Güte und Freundschaft. Barbara Noack bleibt unvergessen", sagte ihr Verleger Michael Fleissner.
Heitere Unterhaltung für schwere Zeiten
Noack hat mit heiteren Geschichten Millionen Leser und Fernsehzuschauer begeistert, auch für zwei Traumschiff-Folgen hat sie das Drehbuch geschrieben. Ihren Sinn für die leichten, lockeren Geschichten – die Titel "Ferien sind schöner" oder "Flöhe hüten ist leichter" kündigen das schon an – habe sie als junges Mädchen entwickelt, und zwar während ihrer schwersten Zeit während des Zweiten Weltkrieges in ihrer Heimatstadt Berlin. Als Elfjährige schrieb sie ihre erste Geschichte, auch um von den schrecklichen Erlebnissen um sie herum wegzukommen. Ihre Erinnerungen an diese Zeit verarbeitete Noack dann Anfang der 1980er Jahre in den autobiografischen Romanen "Eine Handvoll Glück" und "Ein Stück vom Leben".
Noacks Romane wurden oft verfilmt
Bis in die 80er-Jahre hielt der große Erfolg der 1924 in Berlin geborenen Schriftstellerin an. Ihre Romane wurden oft auch verfilmt, so etwa ihr dritter von 1975 "Italienreise – Liebe inbegriffen". Zunächst schrieb Noack sehr konventionelle Liebesgeschichten, die zu den Rollenerwartungen der Nachkriegszeit passten. Später fanden auch ihre eigenen Erfahrungen als alleinerziehende Mutter Raum in ihren Romanen.
Als sie auf die 70 zusteuerte, hörte Noack weitgehend auf zu schreiben. "Ich habe mich selber in den Ruhestand versetzt. Ich habe geahnt, dass meine Schreibmaschinen irgendwann kaputt gehen und dass ich mit Computern im Clinch liegen würde. Ich habe auch zu viel geraucht dabei. Ich brauchte immer ein Aufputschmittel. Ich hatte ja keine Lust immer an den Schreibtisch, ich musste ja." Diese "Quälerei" habe sie nicht mehr gewollt.
Drehbuch zur Serie "Der Bastian"
Fernsehfans kennen Barbara Noack von der ZDF-Serie "Der Bastian" , zu der sie das Drehbuch und später den Roman schrieb. Barbara Noack war Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums.
Mit Informationen von der dpa
Verpassen war gestern, der BR Kultur-Newsletter ist heute: Einmal die Woche mit Kultur-Sendungen und -Podcasts, aktuellen Debatten und großen Kulturdokumentationen. Hier geht's zur Anmeldung!