Mit einem orangenen Rucksack auf dem Rücken wandert Margit Auer auf einem schmalen Pfad zwischen leuchtend gründen Wiesen auf dem Altmühltal-Panoramaweg. Nach einigen Windungen kommt die Felsformation "die zwölf Apostel" in Sicht. Zwischen Schreibtisch, Filmpremieren und Lesungen kann die Erfinderin der "Schule der magischen Tiere" beim Wandern in ihrer Heimat, dem Altmühltal, abschalten. "Ich liebe die Landschaft. Und ich liebe, dass man hier alleine unterwegs ist. Die Gegend ist wunderschön", schwärmt die 56-Jährige.
Und offenbar auch inspirierend. Margit Auer hat bereits 13 Bände der "Schule der magischen Tiere" veröffentlicht. Das 14. Buch der Erfolgsreihe erscheint Ende August. Derzeit nimmt sie die Druckfahnen dafür ab. Außerdem wurden die ersten beiden Bücher bereits verfilmt. Die Dreharbeiten zum dritten Film sollen im Sommer starten. "Ich warte gerade auf das Drehbuch", erzählt die Autorin.
Sprechende Tiere als Gefährten für Kinder
In ihrem Bestseller geht es um die Klasse von Miss Cornfield an der Wintersteinschule. Die Kinder bekommen – einer nach dem anderen – ein magisches Tier. Einen Gefährten fürs Leben. Ein Fuchs ist zum Beispiel dabei, eine Schildkröte, ein Krokodil und viele Tiere mehr, die mit den Kindern sprechen können und ihnen beistehen. Vor zehn Jahren hat die im Altmühltal lebende Margit Auer den ersten Band der "Schule der magischen Tiere" veröffentlicht. "Ich habe mir damals am Anfang gewünscht: Die Bücher sollen bei den Kindern so gut ankommen, dass ich weiterschreiben darf", erzählt Margit Auer. Und so kam es auch. Die Idee von den sprechenden Gefährten begeistert Leserinnen und Leser in 26 Ländern. Gesamtauflage: acht Millionen Bücher.
Tiere als Kraftspender
Mit Rabbat, Henrietta, Juri und Co hat Margit Auer den Kindern Helfer geschenkt, die ihnen Kraft geben. Die Tiere sollen den Kindern dabei Denkanstöße geben. "Sie sind keine Tiere, die dann schnipsen und sagen: 'Hey! Jetzt wird alles gut!', sondern, die geben ja nur Ratschläge – lösen muss das Kind sein Problem aber selbst", erklärt die Autorin. Bei den Kindern kommt das sehr gut an. Und so wurde der zweite Film der "Schule der magischen Tiere" vor kurzem als Besucherstärkster Film mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.
Große Bühne für das Altmühltal
Das Altmühltal und damit die Heimat von Margit Auer findet sich auch in ihren Büchern wieder. Zum Beispiel wenn Ida, Silas und Co. in Band vier auf Klassenfahrt gehen – zum Steine klopfen in einen Steinbruch wie in Solnhofen.
Im Steinbruch wurden sie von einer Studentin empfangen, die Hammer und Meißel verteilte. 'Müssen wir jetzt Steine klopfen, wie die Sklaven im alten Ägypten?', beschwerte sich Helene und sah besorgt auf ihre lackierten Fingernägel. Die Kinder verteilten sich zwischen den mächtigen Felsen. Silas begann mit Feuereifer Steinplatten aus den Wänden zu lösen. Dann setze der den Meißel an, um sie zu spalten. Es erschienen wunderschöne Muster. 'Hm. Schade kein Krokodil', rief Silas und stürzte sich auf den nächsten Stein.
Kinderbuchhelden der Zukunft
Margit Auer freut sich besonders darüber, dass sie mit Ida, Jo und Benni die Kinderbuchhelden der Zukunft geschaffen hat. "Wenn die Kinder groß sind, dann werden sie sich an meine Figuren erinnern. So wie ich mich an die Pippi Langstrumpf oder den Michel aus Lönneberga erinnere oder an den Räuber Hotzenplotz. So erinnern sich die Kinder, die jetzt meine Bücher lesen, später an Ida, an Rabbat, an Mister Morrison – und das ist super", freut sich Margit Auer.
Das Ende der "Schule der magischen Tiere"
Mit den Abenteuern an der Wintersteinschule wird allerdings Schluss sein, wenn alle Kinder aus Miss Cornfields Klasse ein magisches Tier bekommen haben. "Es wird mich vermutlich traurig machen. Das große Finale, auf das ich zuschreibe, das ist schon ein besonderer Moment. Für mich und auch für meine Leser", sagt die Autorin. Aber noch haben drei Kinder kein magisches Tier. Ein Ende der "Schule der magischen Tiere" ist also noch nicht ganz in Sicht.
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