Insgesamt 38 Vorschläge gab es, erzählt der Jury-Vorsitzende Milon Gupta. Aber dann ging doch alles ganz schnell: Keine lange Debatte, keine Gegenstimmen. Denn, so Gupta: Lindners Ausspruch steht wie kein anderer für 2017 - mit der Bundestagswahl und mit dem Scheitern des Jamaika-Experiments.
"Das wäre einmal die Relevanz des Satzes, zweitens die Wirkung, und dann auch die Prägnanz. Dieser Satz bringt auf den Punkt, was Christian Lindner und die FDP dazu bewogen hat, aus den Jamaika-Sondierungen auszusteigen - unabhängig davon, wie jetzt die Jury und andere Menschen diese Begründung sehen." Milon Gupta
Den Wettbewerb organisiert ein Privatmann
Lindners Satz fügt sich gut ein in die Liste der Phrasen, an die man sich erinnern wird: Der erste Satz des Jahres kam 2001 von Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit: "Ich bin schwul - und das ist auch gut so." Bald darauf aber verlegte sich die Gesellschaft für deutsche Sprache ganz auf das "Wort des Jahres". Der "Satz des Jahres" lag brach - bis Milon Gupta das mitbekam und den Wettbewerb seit nunmehr acht Jahren selbst ausrichtet, ehrenamtlich und als Privatmann.
"Ich habe mir gedacht, dass das eigentlich eine sehr sinnvolle Sache ist, denn es schärft die Sensibilität der Menschen für den Umgang mit Sprache, und es hält für die Nachwelt fest, welcher Satz für ein bestimmtes Jahr sehr repräsentativ ist." Milon Gupta