Teil des Stern-Fotoarchivs: Michael Jackson bei einem Konzert.
Bildrechte: Stern-Fotoarchiv/Bayerische Staatsbibliothek

Teil des Stern-Fotoarchivs: Michael Jackson bei einem Konzert.

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Bayerische Staatsbibliothek: Stern-Fotoarchiv im Netz eröffnet

Künftig können sich Nutzer auf einer eigens angelegten Website der Staatsbibliothek durch Aufnahmen von 1971 bis heute klicken - tausende historische Bilder berühmter Fotografen, die Prominenz und Alltag in Deutschland dokumentieren.

Das "Stern"-Fotoarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek ist ab sofort online abrufbar. Damit sei eines der bedeutendsten visuellen Archive der Bundesrepublik Deutschland für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden, teilte das Haus am Dienstag in München mit. Unter www.stern-fotoarchiv.de stünden die ersten 250.000 Fotos der insgesamt rund 15 Millionen Aufnahmen zur Verfügung. Das Portal befinde sich weiter im Aufbau und werde laufend erweitert.

Prominente Fotografen

Die momentan verfügbaren Bilder entstanden zwischen 1972 und 2001. Sie zeigen zentrale Ereignisse des damaligen Weltgeschehens wie den Nahost-Konflikt, den Balkankrieg oder die Hungersnot in Äthiopien. Andere Reportagen porträtieren bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Sport wie den ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt, den Schriftsteller Günter Grass oder Torwartlegende Toni Schumacher. Die vorliegenden Reportagen stammen von 15 renommierten, beim Magazin "Stern" festangestellten Fotografen wie Harald Schmitt, Jay Ullal und Jürgen Gebhardt.

Bildrechte: Stern-Fotoarchiv / Bayerische Staatsbibliothek

Schlauchboot der Umwelt-Organisation "Greenpeace"

15 Millionen Negative

Derzeit sind nach Angaben der Staatsbibliothek mehr als eine halbe Million Negative des analogen Archivs digitalisiert. Davon seien 250.000 Einzelbilder und 17.000 dazugehörige Kontaktbögen online recherchierbar. 2019 hatte die Staatsbibliothek das analoge Fotoarchiv des "Stern" mit rund 15 Millionen Negativen, Abzügen und Dias übernommen. Bis Ende 2025 sollen in einem ersten Digitalisierungsprojekt die ersten drei Millionen Negative mit Aufnahmezeitpunkt ab etwa 1971 und die zugehörigen Kontaktbögen digitalisiert und online zugänglich gemacht werden.

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Willy Brandt

Streichungen in Hamburg

Die Öffnung des Archivs fällt auf einen für die Mitarbeiter des Verlages Gruner+Jahr, zu dem auch der "Stern" gehört, eher schlechten Tag. Der TV-Sender RTL dampft nach der Fusion mit Gruner+Jahr das Zeitschriften-Geschäft massiv ein. 500 Arbeitsplätze sollen künftig wegfallen. Etwa 200 weitere Jobs der insgesamt 1900 Vollzeitstellen sollen durch den Verkauf von Titeln gestrichen werden, teilte RTL am Dienstag mit und bestätigte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Flaggschiffe wie "Stern", "Geo", "Brigitte" und "Capital" werden zwar weitergeführt, aber 23 Zeitschriften - vor allem Ableger der Haupthefte wie "GeoWissen" oder "Brigitte-Woman" - werden eingestellt. Andere bekannte Marken wie "P.M.", "Landlust" oder "11 Freunde" sollen verkauft werden oder in einigen wenigen Fällen nur noch digital erscheinen.

Blick auf Fotoabzüge.
Bildrechte: BR

Die Münchner Staatsbibliothek hütet den Schatz des Foto-Archivs der Zeitschrift "Stern" und digitalisiert die Bilder.

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