"Ihr kennt alle meinen Namen", singt sie, ihr wisst, dass ich stark bin wie Herkules. Lisa Stansfield vertritt auf ihrem achten Album noch immer die gleiche Botschaft . "Treat me like a woman" hat sie schon 2006 gesungen, und daran hat sich offenbar nichts geändert: "Ihr behandelt mich noch immer nicht wie eine Frau, oder?" Hier singt eine inzwischen bald zweiundfünfzigjährige Frau über sich, ihre Gefühle, ihre Enttäuschungen und Erwartungen.
"Mein Gott, ist die alt geworden"
Verheiratet ist sie mit ihrem langjährigen Musikerkollegen und Schulfreund seit nunmehr 20 Jahren, sie lebt unweit ihres Geburtsortes in Rochdale, Grafschaft Lancashire, jetzt „Greater Manchester“ .
"Wenn du noch jünger bist, dann achtest du sehr darauf, gut auszusehen und von allen geliebt zu werden, aber später achtest du mehr darauf, etwas zu wissen - Bescheid zu wissen über die Dinge, die im Leben wichtig sind. Schließlich wird dir auch das immer gleichgültiger und du fragst dich: Oh, werde ich morgen noch singen können? Wird mir der Busen womöglich herunterhängen? Und du taxierst andere Frauen, die du vielleicht lange nicht gesehen hast und ertappst dich dabei, wie du denkst „mein Gott, ist die aber alt geworden“ … das ist typisch Frau… wir sind alle anfällig dafür und verantwortlich, uns damit auseinanderzusetzen." Lisa Stansfield
Zum Tanzen genötigt
Ihr Gegenstück auf deutsch ist vielleicht Ina Müller: Auch die besingt das Älterwerden, das Umgehen mit Enttäuschungen und Erwartungen, nur - Ina Müller ist nicht, wie Lisa Stansfield, in den 1980ern hängen geblieben. Stansfield perpetuiert offenbar ihre einmal gefundene Erfolgsformel: Rauchige , etwas verlebte Stimme (obgleich sie seit gut zehn Jahren nikotinabstinent ist, wie sie erzählt) –, ein zwingender Beat, der überwältigend forsch zum Tanzen nötigt und Texte, die sich um die wirklich wichtigen Themen drehen : Begehren, Lieben, verlassen werden.
"Ich war mir immer sehr darüber im Klaren, dass mich nach diesen wahnsinnigen ersten Erfolgen die Leute ganz besonders betrachten würden, aber jetzt kümmert mich das nicht mehr. Ich schreibe ja alles auf, was mich bewegt und das Meiste nehmen wir auch gleich im Studio auf, es sind hunderte Songs. Für dieses Album hatten wir eine Auswahl von zunächst fünfzig Songs und immer wieder sagte jemand: „Oh, dieser hier ist aber besonders hübsch." Lisa Stansfield
Nicht viel "deeper" als erste Platten
Stimmt, hübsch sind sie alle , diese dreizehn Lieder auf der achten Lisa Stansfield Produktion namens: "Deeper", aber leider ist da nicht viel deeper als auf den ersten Platten und so ist halt auch diese achte Lisa Stansfield Platte eine weitere Dancefloor Produktion für heiße Freitagnächte , aber wozu sonst noch?