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Israel-Reise Evangelische und katholische Bischöfe pilgern gemeinsam

Evangelische und katholische Bischöfe sind zu einer gemeinsamen Pilgerreise ins Heilige Land aufgebrochen. Eine Woche lang wollen neun Mitglieder der EKD und der Deutschen Bischofkonferenz das palästinensische Westjordanland besuchen. Die Reise bildet den Auftakt zum Reformationsjahr 2017 und ist die erste gemeinsame Reise der Kirchen überhaupt.

Von: Torsten Teichmann

Stand: 17.10.2016

Impressionen von Jerusalem | Bild: picture-alliance/dpa

Es soll eine Fahrt zu den Wurzeln des gemeinsamen Glaubens werden. Es sind aber auch Gespräche mit dem palästinensischen Präsidenten Abbas und Israels Staatspräsident Rivlin geplant. Beim Treffen mit Rivlin wird wohl auch die fehlende Entschädigung und die schleppende juristische Aufarbeitung des Brandanschlags auf die Brotvermehrungskirche in Tabgha zur Sprache kommen.

Konkrete Hoffnungen

Die Vertreter der deutschen Kirchen im Heiligen Land verbinden mit der Reise der Bischöfe konkrete Hoffnungen. Probst Wolfgang Schmidt von der Erlöserkirche glaubt, die gemeinsame Pilgerfahrt der Deutschen werde auch von Vertretern anderer christlicher Konfessionen in Jerusalem als Zeichen gesehen:

"Dass wir in unserem Impuls, das Gemeinsame zu stärken, wahrgenommen werden."

Wolfgang Schmidt, evangelischer Probst von Jerusalem

Minderheit im Heiligen Land

Und das scheint wichtig. Denn die Christen sind eine verschwindend kleine Minderheit im Heiligen Land. Zwangsläufig gehört der ökumenische Dialog zum Alltag. Pater Nikodemus von der Dormitio Abtei hofft deshalb, dass die gemeinsame Reise der Bischöfe vor allem Pfarreien in Deutschland zum Nachdenken anregt:

"Und das finde ich spannend, was vielleicht Vorbildwirkung hat, wo die Pfarreien sagen: Was die Bischöfe können, können wir auch."

Pater Nikodemus, Dormitio Abtei

Die Pilgerreise könne Vorbild sein für evangelische und katholische Gemeinden in Deutschland, sich zusammen auf den Weg zu machen, sagt Nikodemus.

Die Pilgerreise wird angeführt von Kardinal Reinhard Marx und Landesbischof Heinrich Bedford-Strom.


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