9

Maßnahmen gegen Hochwasser Ökologischer Schutz

Dämme und Deiche säumen meist direkt das Ufer. Doch Hochwasserschutz sollte nicht nur den Fluss, sondern das gesamte Ökosystem miteinbeziehen. Denn eine Auenlandschaft wirkt bei Hochwasser wie ein natürliches Rückhaltebecken.

Stand: 03.06.2016 | Archiv

Mäandernder Bach | Bild: picture-alliance/dpa

Traditionelle Flutabwehrtechnik wie Damm und Deich befindet sich häufig direkt am Flussufer - eine Tatsache, die regelmäßig Kritiker aus dem Ökobereich auf den Plan ruft. Sie fordern, dass Deiche, wo immer möglich, hinter die Au zurückverlegt werden, was laut Bund Naturschutz immer noch viel zu selten umgesetzt wird. Hochwasserschutz solle nicht nur den Fluss, sondern sein gesamtes Ökosystem einbeziehen - und nicht davon abtrennen. Die Natur solle wieder die Fläche zurückbekommen, die man ihr einst abgetrotzt hatte.

Kämpfe um Flächen

Konfliktträchtig: landwirtschaftliche und Hochwasserschutz-Interessen

Konflikte bleiben da nicht aus. Solche Forderungen kollidieren häufig mit städtebaulichen, gewerblichen oder landwirtschaftlichen Interessen. Immer wieder murren Bauern, deren Anbaugebiete bis dicht an ein Fluss- oder Bachufer reichen. Sie sind wenig begeistert, wenn das örtliche Wasserwirtschaftsamt diese Flächen plötzlich als Überschwemmungsgebiet ausweist.

Zurück zur Natur

Dennoch ist ökologischer Hochwasserschutz inzwischen in Bayern kein Fremdwort mehr. Immer mehr Kommunen bemühen sich um Flussrückbau in natürliche Verläufe, um Entfernung von Begradigungen, um Renaturierung von Ufer- und Auenlandschaften. So wurden zum Beispiel an der oberen Iller im Allgäu oder in Neustadt an der Donau Deiche zurückverlegt, damit die Flüsse mehr Überschwemmungsraum erhalten. Als Vorzeigeprojekt in Sachen Renaturierung gilt der Isar-Abschnitt im Münchner Süden.

Weiter mit:


9