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Online-Werbung Facebook trickst Werbeblocker aus

Deutsche Online-Medien klagen gegen Werbeblocker wie Adblock Plus oder sperren ihre Websites für deren Anwender. Facebook trickst die Software, die Onlinewerbung ausblendet, nun selbst technisch aus.

Von: Florian Regensburger

Stand: 10.08.2016

Das Browser-Addon "Adblock Plus" | Bild: picture-alliance/dpa

Vielen geht sie auf den Geist: Werbung auf Webseiten – neben Nachrichtenartikeln oder in sozialen Netzwerken, im Online-Umfeld „Ads“ genannt. Werbeblocker-Software schafft Abhilfe und blendet die lästigen Anzeigen einfach aus. Doch was für den Nutzer zunächst praktisch scheint, nimmt werbefinanzierten Online-Angeboten langfristig die geschäftliche Grundlage. Facebook schlägt Adblock Plus und Co. nun ein technisches Schnippchen.

"Störende Werbung ist in unserem Geschäft ein Problem"

Facebook hat die Code-Paramater, die Adblocker nutzen, um Ads zu erkennen, auf seiner Website geändert. Damit wird es für Adblocker unmöglich, Ads von nicht-werblichen Inhalten einer Webseite zu unterscheiden.

"Störende Werbung ist in unserem Geschäft ein Problem und die steigende Nutzung von Adblockern zeigt, dass die Menschen sie einfach nicht sehen wollen", erklärte Andrew Bosworth, Vice President von Facebooks Ad-Department. Nichtsdestotrotz seien Adblocker "eine wirklich schlechte Lösung" für dieses Problem.

Nutzer sollen bestimmen, welche Werbung sie sehen

Facebook will gleichzeitig auf die Nutzer zugehen und hat dafür eine überarbeitete Version seines "Ad Preferences Tool" angekündigt. Nutzer sollen so genauer definieren können, welche Arten von Werbung sie nicht von Facebook angezeigt bekommen möchten.

Neben etwa bestimmten Branchen soll es künftig möglich sein, auch die Ads konkreter Unternehmen oder Organisationen aus der eigenen Timeline auszusperren, erklärt Facebook dazu in einem Unternehmens-Blog.


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