Kurz vor dem ersten Zusammentreffen der deutsch-belgischen Atomkommission in Bonn hat sich der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, kritisch über die Sicherheit der belgischen Reaktoren geäußert.
"Die Anlagen erfüllen die Sicherheitsstandards, die wir an unsere Anlagen anlegen, nicht. Wir drängen alle unsere Nachbarn dazu, dass sie gerade die alten Reaktoren entlang der deutschen Grenze vom Netz nehmen."
Mikrorisse von Anfang an
Die oft zitierte Bezeichnung "Bröckelreaktor" treffe bei belgischen Anlagen wie Tihange und Doel nicht zu, so Flasbarth. Die Anlagen seien nicht erst durch den Alterungsprozess unsicher geworden.
"Bei Bröckeln denkt man ja, dass der Reaktor in die Jahre gekommen ist und immer poröser wird. Das ist aber nicht der Fall. Die Mikrorisse hat es von Anfang an gegeben."
Nun gehe es darum, bei den heute beginnenden Gesprächen mit den belgischen Atom-Aufsichtsbehörden zu erfragen, ob die Sicherheit dieser Anlagen weiterhin gewährleistet werden kann, so Flasbarth.