Laut Außenamtssprecherin Maria Adebahr kam die Information über die Verhaftung von nicht-staatlichen Stellen. Von türkischer Seite sei bisher kein konsularischer Zugang zu den beiden Deutschen gewährt worden. Das bedeutet Adebahr zufolge auch, dass die Informationen über die Betroffenen noch sehr bruchstückhaft sind. Die Flughafenpolizei in Antalya habe die Festnahme bestätigt. Die Bundesregierung gehe momentan davon aus, dass es ein politischer Vorwurf sein könnte - wie bei anderen bisher Festgenommenen, bei denen „Terrorverdacht“ als Grund angeführt wurde.
Deniz Yücel seit 200 Tagen in türkischer Haft
Dem Auswärtigen Amt zufolge sitzen mittlerweile 55 deutsche Staatsbürger in türkischer Haft, zwölf von ihnen (einschließlich der beiden neuen Fälle) aus politischen Gründen, mindestens vier haben eine doppelte Staatsbürgerschaft. Dazu gehört auch der Journalist Deniz Yücel, der heute 200 Tage in der Türkei in Haft ist. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, die gesamte Bundesregierung sei in Gedanken bei ihm und das nicht nur heute. Die zuständigen Kollegen arbeiteten täglich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln für seine Freilassung.
Kritik an den türkischen Behörden
Von der Türkei forderte Seibert, alle deutschen Staatsbürger, die aus nicht nachvollziehbaren Gründen festgenommen wurden, freizulassen. Die Bundesregierung erwarte, dass rechtsstaatliche Verfahren und das Wiener Übereinkommen über konsularische Beziehungen eingehalten werden. Verstöße halte die Bundesregierung für vollkommen inakzeptabel.