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Proteste im Iran

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Zahl der Toten bei Protesten im Iran steigt

Zahl der Toten bei Protesten im Iran steigt

Bei den regierungskritischen Demonstrationen im Iran sind neun weitere Menschen getötet worden. Das berichtet das Staatsfernsehen. Damit sind seit Beginn der Proteste vor fünf Tagen mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Den Angaben zufolge sind in der Nacht in der Region um Isfahan im Zentrum des Landes sechs Demonstranten, ein Passant sowie ein Polizist umgekommen. Außerdem ist laut Staatsfernsehen zum ersten Mal auch ein Mitglied der Revolutionsgarden getötet worden. Sie gehören zu einer paramilitärischen Organisation zum Schutz des Systems.

Lage bleibt unübersichtlich

Der Revolutionswächter soll dem Bericht zufolge erschossen worden sein. Das beweise, dass einige Demonstranten bewaffnet seien. Von wem die Gewalt tatsächlich ausgeht, ist aber weiter unklar. Das Staatsfernsehen spricht davon, dass die Ausschreitungen von Unruhestiftern angestachelt werden. Die sechs Demonstranten seien erschossen worden, als sie eine Polizeistation stürmen wollten. In sozialen Netzwerken werfen viele Menschen dagegen der Polizei vor, gezielt auf Demonstranten zu schießen.

USA erwägen neue Strafmaßnahmen

Die Proteste hatten am Donnerstag begonnen und galten ursprünglich der Außen- und Wirtschaftspolitik von Präsident Ruhani. Mittlerweile richten sie sich aber zunehmend gegen das gesamte System. US-Präsident Trump hat sich auf Twitter schon mehrmals hinter die Demonstranten gestellt. Er schrieb, die Menschenrechte wie auch der Reichtum des Irans würden geplündert - es sei Zeit für einen Wechsel. Offenbar denken die USA auch konkret über neue Sanktionen gegen Teheran nach. Es gehe darum, mit möglichen Strafmaßnahmen die politische Führung zu treffen, zitiert das "Wall Street Journal" einen Regierungsvertreter.