Bildrechte: pa/dpa/Georg Ismar

Berggorillas in Ruanda

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Zahl der Berggorillas deutlich gestiegen

Die Zahl der in Freiheit lebenden Berggorillas ist erstmals wieder über 1.000 gestiegen. Im Virunga-Park zwischen Kongo, Ruanda und Uganda stieg die Zahl der gefährdeten Menschenaffen seit 2010 von 480 auf 604. In Uganda leben weitere 400 Tiere.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten.

Die Berggorillas (Gorilla beringei beringei) leben in dem Nationalpark in den kongolesischen Virunga-Bergen mittlerweile in 41 sozialen Gruppen zusammen, dazu kommen 14 allein lebende Gorillamännchen. Heuer seien schon acht Gorillababys zur Welt gekommen, teilte der Direktor des kongolesischen Virunga-Nationalparks, Emmanuel de Merode, mit. Gleichzeitig hätten aber auch acht Wildhüter des Parks bei Kämpfen mit örtlichen Milizen ihr Leben verloren. 

Wende für "Arten am Abgrund" möglich

Die Umweltorganisation WWF betonte, die Primaten seien trotz des positiven Trends weiter von Konflikten, Wilderei, Krankheiten und Klimawandel bedroht. Angesichts der vielfältigen Probleme sei die Zunahme aber eine "fantastische Nachricht", betonte die WWF-Programmleiterin für Zentral- und Westafrika, Ilka Herbinger. "Der steigende Bestand zeigt, dass wir auch Arten am Abgrund noch retten können."

Kotproben genetisch ausgewertet

Die neuen Zahlen sind Ergebnis eines Zensus der drei betroffenen Länder, des WWF und weiterer Organisationen. Auch das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig war beteiligt. Dessen Experten sprachen von einer Verdoppelung der Zahlen in den vergangenen 30 Jahren und "einer der seltenen Erfolgsgeschichten im Naturschutz". Auf der Suche nach Spuren und Nestern von Gorillas hatten Feldforschungsteams das insgesamt 440 Quadratkilometer große Gebiet um die Virunga-Vulkane durchkämmt und dabei mehr als 2.000 Kilometer zurückgelegt. Die genetischen Analysen von etwa 1.100 Kotproben dauerten mehr als anderthalb Jahre.