Vier von zehn Firmen müssten inzwischen Aufträge ablehnen. Das sei die Höchststrafe, die man einem Unternehmen antun könne, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer im Deutschlandfunk. Jede zweite offene Stelle könne zudem langfristig nicht besetzt werden.
Fachkräfte aus dem Ausland nötig
Zurzeit verlassen nach Schweitzers Worten pro Jahr rund 700.000 Schüler die Schule, aber etwa eine Million Menschen gehen in Rente. In zwei Jahren würden es 1,2 Millionen pro Jahr, die Schülerzahl bleibe dagegen etwa die dieselbe.
"Alleine daraus ergibt sich noch mal jetzt eine zusätzliche Herausforderung. Das ist kein Gutmenschenthema, sondern das ist ein zentrales Thema für die deutsche Wirtschaft." Eric Schweitzer, DIHK
Seit einigen Jahren werde mehr als die Hälfte der neuen zusätzlichen Arbeitsplätze über Fachkräfte aus dem Ausland besetzt,
"Das heißt, wir müssen jetzt dazu kommen, dass wir Fachkräftezuwanderung nach Deutschland bürokratisch deutlich erleichtern." Eric Schweitzer, DIHK
Konkrete Gesetzespläne nach der Sommerpause
Schweitzer lobte den Vorschlag von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), ausländischen Fachkräften auch ohne Arbeitserlaubnis die Einreise für sechs Monate zu erlauben. Laut den Plänen sollen Bürger aus Nicht-EU-Staaten diese Zeit für Bewerbungen und die Anerkennung ihrer Berufabschlüsse nutzen. Einen Anspruch auf Sozialleistungen hätten diese Zugewanderten dann nicht.
"Ich finde den Vorschlag, den der Bundesarbeitsminister gemacht hat, gut." Eric Schweitzer, DIHK
Heil hatte am Donnerstag angekündigt, dass er Eckpunkte für das Fachkräftezuwanderungsgesetz nach der Sommerpause vorlegen werde.