17.12.2022, Wilhelmshaven: Das Spezialschiff "Höegh Esperanza" liegt während der Eröffnung des LNG-Terminals in Wilhelmshaven vor Anker.
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17.12.2022, Wilhelmshaven: Das Spezialschiff "Höegh Esperanza" liegt während der Eröffnung des LNG-Terminals in Wilhelmshaven vor Anker.

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Wilhelmshaven: "Dankbar und stolz" wegen LNG-Terminal

In Wilhelmshaven wird heute das erste Flüssiggas-Terminal in Deutschland eröffnet. Oberbürgermeister Carsten Feist ist "dankbar und stolz", denn damit sei gezeigt worden, "was in Deutschland möglich ist, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen".

Die Planung und der Bau des Flüssiggas-Terminals sei dank des neuen LNG-Beschleunigungsgesetzes mit einer großen Geschwindigkeit vonstatten gegangen: "Wir haben uns zusammengesetzt und haben gesagt, wir räumen Bedenken beiseite - und wir nehmen natürlich berechtigte Anliegen ernst - aber alle wollten gemeinsam dieses Projekt zum Erfolg bringen und [...] da hat es keine Parteigrenzen gegeben", so Carsten Feist, Oberbürgermeister von Wilhelmshaven, im BR-Interview.

"Priorität 1a Plus mit Sternchen"

Trotz der hohen Geschwindigkeit des Projekts habe man alle Vorgaben eingehalten. Dabei seien sehr viele Behörden beteiligt gewesen, ein "Verbund von Politik, Wirtschaft und Verwaltung", die für die Realisierung des LNG Terminals andere Projekte hintenan gestellt hätten. "Das Projekt war überall auf Priorität 1a Plus mit Sternchen, also mehr geht wirklich nicht."

Monitoring für den Naturschutz

Zur Kritik von Naturschützern, dass durch das befestigte Spezialschiff des LNG Terminals Chlor ins Meerwasser gelange, sagte Oberbürgermeister Feist: Da gebe es "klare Auflagen für den Betreiber, welche Restmengen Chlor in die Nordsee eingeleitet werden." Außerdem: "Wir werden das jetzt natürlich im Betrieb sehr genau noch überwachen, wir werden ein Monitoring auflegen". Man sei sich der Verantwortung für das Weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer sehr bewusst.

Kritiker: In Zukunft könnte es zu viele LNG Terminals geben

Insgesamt sollen in Deutschland elf solcher Flüssiggas-Terminals entstehen. Die Kritik, dass es zu viele Terminals in Deutschland geben könnte, räumte Feist aus. Sollte es zu einer weiteren Verknappung der Energie kommen, dürfe man sich später nicht dem "Vorwurf aussetzen, wir haben es doch schon früher gewusst".

Wilhelmshavener seien zufrieden

Die Bürgerinnen und Bürger von Wilhelmshaven seien mit dem Bau des LNG Terminals zufrieden. "Sie haben mir in vielen Gesprächen gesagt, seht bitte zu, dass wir das hinbekommen. Wir wollen unsere Arbeitsplätze behalten, wir wollen unsere Wohnung beheizen und wir wollen, dass unsere Demokratie weiterhin stabil funktioniert - genau das erwarten die Menschen hier in Wilhelmshaven", so der Oberbürgermeister.

Erstes Flüssiggas-Terminal in Wilhelmshaven.
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Heute eröffnete Bundeskanzler Scholz Deutschlands erstes Flüssiggas-Terminal in Wilhelmshaven.

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