16.12.2022, Kanada, Montreal: Teilnehmer machen Erinnerungsfotos an dem übergroßen Logo "COP15" vor dem Kongresszentrum der COP15 UN-Konferenz
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Weltnaturgipfel COP15 in Montreal

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Weltnaturgipfel: Entwurf für Abschlusserklärung vorgelegt

Kurz vor Ende des UN-Weltnaturgipfels im kanadischen Montreal gibt es einen Entwurf für eine Abschlusserklärung. Darin enthalten ist das Ziel, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen.

Der Weltnaturgipfel in Montreal biegt in die Zielgrade. Nun hat die chinesische Präsidentschaft einen ersten Entwurf für eine Abschlusserklärung vorgelegt. Eines der vorab angekündigten Hauptanliegen - das Ziel, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen - ist in dem Entwurf enthalten. Zudem soll mehr Geld für den Schutz der Artenvielfalt ausgegeben werden. Dafür sollen unter anderem reichere Länder ärmeren Ländern bis 2025 rund 20 Milliarden Dollar jährlich zukommen lassen.

Durchwachsene Reaktionen

Erste Reaktionen auf den Entwurf waren durchwachsen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bezeichnete das Papier als "mutig". Es enthalte "viele Punkte, die in die richtige Richtung weisen", sagte sie.

Die Naturschutz-Stiftung WCS hingegen kritisierte beispielsweise, dass der Entwurf nicht ambitioniert genug und viele Ziele seien zu weit in die Zukunft geplant seien. Auch eine Delegation von jugendlichen Teilnehmern kritisierte den "fehlenden Ehrgeiz" des Dokuments. Über den Entwurf wurde zunächst weiter verhandelt, am Montag soll das Treffen zu Ende gehen.

Macron fordert zu "ehrgeizigem Abkommen" auf

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte die Teilnehmer am Samstag zu einem ehrgeizigen Abkommen aufgefordert. Man solle keine kleinen Entscheidungen treffen, sondern das Maximum tun, schrieb er auf Twitter. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte bereits am Freitag per Videoschalte zum Konsens für einen besseren Artenschutz in der Welt aufgerufen. Ein gesundes Ökosystem sei unverzichtbar für das Wohlergehen der Zivilisation.

Gipfel wegen Corona verschoben

Das Treffen findet unter chinesischer Präsidentschaft statt, jedoch am Sitz des Sekretariats der Biodiversitätskonvention in Montreal. Ursprünglich hatte das 15. UN-Treffen zum Naturschutz (COP15) schon 2020 in China stattfinden sollen, wurde dann aber wegen der anhaltenden pandemischen Lage dort verschoben und zerteilt. Der erste Verhandlungsteil fand im vergangenen Oktober hauptsächlich online in Kunming statt.

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