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Weltklimakonferenz in Bonn

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Weltklimakonferenz fordert Umsetzung von Klimaschutzabkommen

Weltklimakonferenz fordert Umsetzung von Klimaschutzabkommen

Mit der Forderung nach einer konsequenten Umsetzung des Pariser Abkommens hat die Weltklimakonferenz in Bonn begonnen. Die bisher größte internationale Konferenz auf deutschem Boden soll regeln, wie Länder ihren CO2-Ausstoß messen und angeben.

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Das Treffen mit 25.000 Teilnehmern aus 195 Ländern gilt als wichtiger Gradmesser dafür, ob der Geist des Klimaabkommens von Paris, mit dem die Erderwärmung abgebremst werden soll, nach der Ausstiegsentscheidung von US-Präsident Donald Trump noch lebendig ist. Trump hatte im Sommer die Aufkündigung des Klimaschutzabkommens durch die Vereinigten Staaten beschlossen. Der Ausstieg kann aber erst 2020 vollzogen werden. Neben Syrien wären die USA dann das einzige UN-Land, das das Abkommen nicht mitträgt.

Es wird immer heißer

Nach einer heute veröffentlichten Studie der Weltwetterorganisation WMO wird 2017 wohl zu den drei heißesten bisher gemessenen Jahren gehören. Frank Bainimarama, Premierminister der Republik Fidschi und Vorsitzender der Konferenz, betonte, das in Paris gegebene Versprechen müsse deshalb unbedingt gehalten werden. Niemand dürfe schummeln, sagte auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Eröffnungstag. UN-Klimachefin Patricia Espinosa mahnte: "Wir müssen jetzt handeln!"

Mehr Geld aus Berlin

Deutschland will seine finanzielle Hilfe für die vom Klimawandel besonders bedrohten Inselstaaten verstärken. Die Bundesrepublik werde weitere 50 Millionen Euro in den sogenannten Anpassungsfonds der Vereinten Nationen einzahlen, kündigte Hendricks an. Das Entwicklungsministerium stellt zudem 50 Millionen Euro für den Fonds der am wenigsten entwickelten Länder bereit. Die deutschen Zusagen in Höhe von insgesamt 100 Millionen Euro direkt am ersten Tag der Konferenz fanden viel Beifall.

"Ein guter Start und ein willkommenes Signal dafür, dass Deutschland seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen nachkommt." Jan Kowalzig,Klimaexperte von Oxfam

Deutscher CO2-Ausstoß sinkt zu langsam

Deutschland will den Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 senken, bisher gehen die Emissionen dafür aber zu langsam zurück.

"Nur wenn Merkel in Bonn handfeste Schritte präsentiert, kann die Kanzlerin einer internationalen Blamage entgehen." Karsten Smid, Greenpeace-Klimaexperte

Klimaschutz als Knackpunkt für Jamaika

Die Klimadebatte ist auch ein großer Streitpunkt in den Jamaika-Sondierungen von CDU/CSU, FDP und Grünen. Die FDP plädierte heute dafür, die deutschen Klimaschutzbemühungen zu verlangsamen. Generalsekretärin Nicola Beer erklärte, die FDP wolle die international vereinbarten Klimaziele für die Jahre 2050 und 2030 einhalten, stellte aber das deutsche Ziel für 2020 in Frage. Grünen-Parteichef Cem Özdemir sagte dagegen, er erwarte von Union und FDP konkrete Vorschläge zur Erreichung der Klimaschutzziele.

"Während in Bonn die Weltklimakonferenz stattfindet, dürfen in Berlin nicht die Augen vor den gewaltigen Herausforderungen verschlossen werden." Cem Özdemir