Bildrechte: dpa-Bildfunk

Menschen fliehen am 7.03.2018 aus dem syrischen Afrin

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Tausende Zivilisten fliehen aus Afrin

Auch heute sind wieder tausende Menschen aus dem Kriegsgebiet im Nordwesten von Syrien geflohen. Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge erreichten 2.000 Personen Orte, die von Regierungsanhängern kontrolliert werden.

Insgesamt sind, laut der Beobachter, allein in den vergangenen Tagen mehr als 16.000 Menschen vor den türkischen Truppen geflohen, die weiter in das Kurdengebiet vorrücken.

Katastrophale Lage

Die humanitäre Lage in Afrin ist den Menschenrechtlern zufolge katastrophal. Hunderttausende Menschen litten in der Region darunter, dass das türkische Militär Wasser, Strom und die Kommunikationsverbindungen unterbrochen hätten. Die Türkei und syrische Verbündete hatten im Januar eine Offensive auf die von der Kurdenmiliz YPG beherrschte Region begonnen.

Ankara sieht in der YPG den syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie. Die türkische Armee und ihre Verbündeten konnten nach Angaben der Beobachtungsstelle bisher rund 60 Prozent von Afrin unter ihre Kontrolle bringen.

UNICEF: Lage für Kinder noch einmal verschlimmert

Kurz vor dem siebten Jahrestag des Kriegsausbruchs warnte heute das UN-Kinderhilfswerk, dass sich die Situation für die Kinder im Land noch einmal verschlechtert habe.

„Wir dachten, dass der Tiefpunkt der Unmenschlichkeit in Aleppo erreicht worden wäre.“ Christian Schneider, Unicef

sagte der Geschäftsführer von Unicef-Deutschland, Christian Schneider. Doch die Lage der Zivilisten in dem belagerten Gebiet Ost-Ghuta sei noch schlimmer als das, was Helfer 2016 in der Großstadt Aleppo erlebt hätten. Von den 200 000 Kindern, die dort mit ihren Eltern ausharren müssten, seien inzwischen 40 Prozent chronisch unterernährt.

„Wir schätzen, dass als Folge dieses Krieges schon jetzt etwa 750 000 Kinder mit Behinderungen leben müssen“, Geert Cappelaere, Unicef

so Geert Cappelaere, Unicef-Regionaldirektor für Nahost und Nordafrika.