Die Vereinigten Staaten haben mit der Jerusalem-Entscheidung von US-Präsident Trump eine rote Linie überschritten: So drückt das der diplomatische Berater von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas aus - er sagt, dass Abbas nicht mehr die Absicht hat, US-Vizepräsident Mike Pence zu treffen, wenn dieser demnächst den Nahen Osten besucht.
Zugleich begrüßte Abbas die Ablehnung von Donald Trumps Jerusalem-Entscheidung durch die Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrats und Deutschland. Was Trumps Beschluss noch bewirkt hat, ist derweilen im Gaza-Streifen und dem Westjordanland zu sehen.
Steine und Tränengas, Raketen und Luftangriffe
Gestern Abend hatte die radikale Hamas Raketen aus dem abgeriegelten Gaza-Küstenstreifen auf Israel gefeuert. Eine schlug in der Stadt Sderot ein und richtete Sachschaden an. Die israelische Armee reagierte heute mit Luftangriffen. Dabei starben nach Angaben der örtlichen Behörden zwei Palästinenser, 15 wurden verletzt. Palästinensischen Angaben zufolge wurden an der Grenze bereits gestern zwei Palästinenser getötet. Außerdem wurden nach Angaben der Rettungsorganisation Roter Halbmond über 700 Palästinenser bei Ausschreitungen nach den Freitagsgebeten verletzt.
Auch in Teilen des Westjordanlandes kommt es seit dem Morgen wieder zu Ausschreitungen. Aus Bethlehem werden Krawalle gemeldet. Jugendliche Palästinenser werfen Steine auf israelische Soldaten, diese setzen Tränengas ein.
Palästinensisches Krisentreffen in Ramallah
Heute trifft Mahmud Abbas, der der gemäßigten Fatah-Partei angehört, mit der palästinensischen Führungsriege in Ramallah zusammen, um die Lage zu beraten.