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Archiv: Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel in einer ARD-Talkshow am 20. August

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Weidel verlässt TV-Wahlsendung vorzeitig

Weidel verlässt TV-Wahlsendung vorzeitig

Und plötzlich war sie weg: Die AfD-Spitzenkandidatin Weidel hat eine TV-Wahlsendung nach einem Streit mit CSU-Generalsekretär Scheuer vorzeitig verlassen. Zu einem Zwischenfall kam es außerdem bei einem Wahlkampfauftritt von Kanzlerin Merkel.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio.

Zum Eklat zwischen AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel und CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer kam es am Abend in der ZDF-Wahlsendung "Wie geht's Deutschland?". Konkreter Auslöser war die Aufforderung von Scheuer an Weidel, sich vom Co-Spitzenkandidaten Alexander Gauland und dem Thüringer AfD-Landesvorsitzenden und Rechtsausleger Björn Höcke zu distanzieren. Gauland habe Höcke als Seele der AfD bezeichnet, sagt Scheuer.

Scheuer: Höcke "ein Rechtsradikaler"

"Für mich ist er einfach ein Rechtsradikaler." Weidel verließ daraufhin wortlos ihren Platz am Stehpult der Gesprächsrunde mit insgesamt sieben Politikern - unter Beifall und Johlen des Publikums.

Weidel reagiert - und greift Moderatorin an 

Anschließend attackierten Weidel und Gauland Marietta Slomka. Sie habe sich "als parteiisch und vollkommen unprofessionell geoutet", hieß es in einer im Anschluss verbreiteten Pressemitteilung. "Sie hat sich mit der frechen Intoleranz und der plumpen Argumentation von SPD und Grünen gemein gemacht. Das ist eines öffentlich-rechtlichen Senders nicht würdig."

Kritik an Weidel im Netz

Im Internet wird jetzt spekuliert, ob Weidel ihren Abgang bewusst gesetzt hat, um so Aufmerksamkeit zu erregen. Ein Eklat sei ein "sicheres Mittel", um in die Schlagzeilen zu gelangen, erklärte der Medienwissenschaftler Jo Groebel in der "Heilbronner Stimme". Und gegebenenfalls sei er auch eine Bestätigung für die eigene angebliche Ausgrenzung und Opferrolle. So etwas festige die eigenen Reihen.

Merkel mit zwei Tomaten beworfen - und bleibt cool

Zu einem Zwischenfall kam es unterdessen bei einem Wahlkampfauftritt gestern mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die CDU-Chefin wurde auf dem Universitätsplatz in Heidelberg von Unbekannten mit zwei Tomaten beworfen. Dabei wurde sie an der linken Hüfte von einigen wenigen Spritzern getroffen. Auch die neben ihr stehende Moderatorin bekam etwas ab. Merkel reagierte gelassen und reichte der Moderatorin ein Taschentuch. Ihre Rede hatte die Kanzlerin zu dem Zeitpunkt bereits beendet.