Auf den Straßen bilden sich erste Staus. Im Münchner Norden stockt es auf der A9, außerdem legt der Verkehr etwa in den Bereichen Mittlerer Ring und Landshuter Alle deutlich zu. Auch hier gibt es stellenweise Stau. (Archivbild)
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Auf den Straßen bilden sich erste Staus. Im Münchner Norden stockt es auf der A9.

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Warnstreik im Verkehr: Alle News vom 24. bis 26. März

In ganz Deutschland stehen am 27. März Züge, Busse und Flugzeuge still. Alle Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Verkehrswarnstreik von Verdi und EVG vom 24. bis 26. März im Rückblick.

Sonntag, 26. März 2023

21.29 Uhr: Streik keine Entschuldigung für Verspätungen im Job

Wer am Montag nicht pünktlich zur Arbeit erscheint, kann sich nicht auf den bundesweiten Verkehrsstreik berufen. Denn diese Streiks sind von langer Hand von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Bahngewerkschaft EVG geplant worden. Andere Verkehrsmittel wie Mietwagen oder Car Sharing hätten gebucht werden können. Längere Fußwege oder Fahrten mit dem Fahrrad waren einzuplanen. Auch ein Taxi auf eigene Kosten halten Arbeitsgerichte in solchen Ausnahmefällen durchaus für zumutbar. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tragen vom Grundsatz her immer das sogenannte Wegerisiko.

18.49 Uhr: Elbtunnel bleibt offen - Gericht lässt Warnstreik nicht zu

Verdi darf den Elbtunnel im Hamburg am Montag doch nicht bestreiken. Das Landesarbeitsgericht Hamburg habe entschieden, dass die Gewerkschaft eine Notdienstvereinbarung vorlegen müsse, nach der ein normaler Betrieb des Tunnels möglich ist, sagte der für die Autobahn GmbH zuständige Verdi-Vertreter Domenico Perroni der dpa. Die Entscheidung sei nicht mehr anfechtbar. Die A7 gehört zu den meistbefahrenen Autobahnen in Deutschland. Den Elbtunnel passieren täglich rund 12. 000 Fahrzeuge.

17.21 Uhr: Nahverkehr in Bayern vor dem Erliegen

Im öffentlichen Nahverkehr sind am Montag Warnstreiks in zahlreichen Städten angekündigt. Unter anderem in München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Würzburg, Schweinfurt, Bamberg, Bayreuth, Fürth, Erlangen, Ingolstadt, Passau und Landshut.

Wie stark die einzelnen Städte betroffen sind, kommt auch auf deren Nahverkehr an. Busse fallen in der Regel seltener aus, weil hier oft auch Privatunternehmen für den Nahverkehr unterwegs sind. Die Münchner Verkehrsbetriebe (MVG) kündigten an, zumindest einen Teil des Linienbetriebs aufrechterhalten zu wollen. Falls genug Personal zur Verfügung stehe, könnten einzelne Tram- und U-Bahnen auf den Linien U3 und U6 verkehren. Beim Busverkehr sieht es wahrscheinlich besser aus, denn rund die Hälfte aller Busse in München werden nicht von der MVG betrieben, sondern von privaten Firmen.

16.27 Uhr: Stillstand am Flughafen München

Am Flughafen München haben Mitarbeitende von Gepäckabfertigung und Sicherheitsdiensten bereits am Sonntag die Arbeit niedergelegt. Alleine heute beteiligten sich etwa 500 Mitarbeitende an dem Streik, schätzt Manuela Dietz von Verdi Bayern. Am Flughafen findet heute und morgen kein regulärer Passagier- oder Frachtverkehr statt. Heute sind über 700 Verbindungen von dem Streik betroffen, morgen werden es voraussichtlich nochmal so viele sein. Insgesamt könnten rund 200.000 Passagiere von dem zweitägigen Streik betroffen sein, teilt der Flughafen München in einer Pressemitteilung mit.

"Es ist sehr ruhig hier", sagte eine Flughafen-Sprecherin. Da es am Münchner Flughafen auch keinen Transitverkehr gibt, habe man bislang auch keine Feldbetten für gestrandete Passagiere aufstellen müssen. Einige Passagiere, die trotz des Streiks an den Airport gekommen sind, werden mit Bussen zu Flughäfen in der Nähe gebracht, die nicht bestreikt werden. So konnten etwa Reisende mit Ziel Antalya gegen Mittag mit einem Bus an den Flughafen Stuttgart fahren und von dort eine Maschine in die Türkei nehmen. Auch der Flughafen Memmingen hält den Flugverkehr noch aufrecht und ist Anlaufziel für einige gestrandete Passagiere aus München.

14.58 Uhr: Strack-Zimmermann: Streik völlig überdimensioniert

Beim für Montag angekündigten Streik überschreite Verdi die Grenzen. Das sagte die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann in der BR-Sendung "Der Sonntagsstammtisch". Dass der Fernverkehr deutschlandweit eingestellt werde und damit ein ganzes Land in Geiselhaft genommen werde, sei "völlig überzogen". Millionen Menschen seien der Möglichkeit beraubt, zur Arbeit oder in den Urlaub zu fahren.

Sie warf der Gewerkschaft vor, den Streik zu nutzen, um Mitglieder zu gewinnen. "Natürlich haut Verdi da auf's Blech, um zu zeigen, wie stark sie sind", so Strack-Zimmermann. Sie erwartet im Nachgang des für Montag geplanten Streiks, dass die Gewerkschaft die Maßnahmen kritisch reflektiere. Denn besonders betroffen von den Ausfällen im öffentlichen Verkehr seien Menschen, die darauf angewiesen seien. "Die Reichen holen die Autos aus der Garage", so Strack-Zimmermann. Das schade auch der Umwelt.

14.34 Uhr: Verdi-Chef Werneke verteidigt im Interview mit BR24 Streik

Verdi-Chef Frank Werneke hat bereits am Freitag im Interview mit BR24 den großangelgten Warnstreik im Verkehrssektor verteidigt. Die Arbeitgeber hätten die Beschäftigten bislang nur mit warmen Worten versucht abzuspeisen. Streiks im öffentlichen Dienst seien immer auch mit Belastungen für die Bürger verbunden – wenn sich aber im Verkehrssektor nicht verbessere, "dann wird die Qual für die Fahrgäste dauerhaft sein", so Werneke. "Es ist manchmal besser an einem Tag ein deutliches Signal zu setzen, als Probleme jahrelang ungelöst zu lassen", fügte der Verdi-Chef hinzu.

13.20 Uhr: "Bürger in Geiselhaft" – Debatte um Streik

Vor den für Montag angekündigten massiven Warnstreiks im Verkehrssektor gibt es scharfe Kritik aus den Kommunen, von der Bahn und der Union. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi verteidigte den Aufruf zum Streiken im Arbeitskampf dagegen. "Der Streik ist das letzte Mittel für uns", sagte die Verhandlungsführerin der EVG, Cosima Ingenschay, den Partnerzeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft" (Montagsausgaben). Deshalb hoffe die Gewerkschaft auf die zweite Verhandlungsrunde. "Aber wir schließen zum jetzigen Zeitpunkt nichts aus."

Die Präsidentin der Vereinigung Kommunaler Arbeitgeber, Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD), kritisierte die Gewerkschaften in der "Bild am Sonntag" scharf. "Das Bestreiken von Nahverkehr, Fernverkehr und Flughäfen ist überzogen und schädigt nicht nur das Ansehen des öffentlichen Dienstes, sondern insgesamt das Ansehen des Standortes Deutschland, der auf Mobilität angewiesen ist", sagte sie.

Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unions-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner (CDU) erklärte, es müsse "ernsthaft verhandelt, aber nicht mit einem Megastreik alle Bürger in Geiselhaft genommen werden."

13.11 Uhr: Vor dem Streik: Störung bei Lufthansa in Frankfurt

Einen Tag vor dem großen Warnstreiktag am Frankfurter Flughafen hat die Lufthansa mit technischen Problemen zu kämpfen gehabt. Die größte deutsche Airline sprach von technischen Störungen bei externen IT-Dienstleistern, die am Sonntagmorgen das Einchecken am Schalter sowie beim Boarden am größten deutschen Flughafen in Frankfurt beeinträchtigt hätten. Es kam zu Verspätungen oder Flugstreichungen, wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage am Sonntag mitteilte. Fluggästen seien andere Verbindungen sowie Umbuchungen auf die Bahn angeboten worden. Gegen Mittag wurden die Probleme am Frankfurter Flughafen nach Unternehmensangaben behoben.

Auch am Münchner Flughafen sorgte eine technische Panne am Samstagabend für Annullierungen. Aufgrund eines Software-Ausfalls seien rund 40 Flüge gestrichen worden, sagte eine Sprecherin. Darüber hinaus habe es zahlreiche Verspätungen gegeben. Das Problem sei noch am Abend behoben worden.

12.08 Uhr: Freie Wähler üben Kritik an "unsinnigen Mega-Streiks"

Angesichts der aktuellen Warnstreiks fordern die Freien Wähler in Bayern die verhandelnden Tarifparteien zu einer raschen Verständigung auf. Fraktionsvorsitzender Florian Streibl sprach am Sonntag laut Mitteilung von "unsinnigen Mega-Streiks" und schloss sich der Kritik des Wirtschaftsverbandes vbw an, der die Warnstreiks am Donnerstag als unverhältnismäßig, unverantwortlich und wirtschaftsschädigend bezeichnet hatte.

"Streik ist ein Grundrecht, das zieht niemand in Zweifel. Doch es gibt den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit", sagte Streibl. Es sei unverantwortlich, dass die Gewerkschaften in der laufenden Tarifrunde "zum wiederholten Mal Tausende von Bürgerinnen und Bürgern in Mithaftung nehmen".

11.39 Uhr: 500 Mitarbeitende bestreiken Flughafen München

Am Flughafen München haben Mitarbeitende von Gepäckabfertigung und Sicherheitsdiensten die Arbeit niedergelegt. Laut der Gewerkschaft Verdi beteiligen sich die Flughafen München GmbH, Aeroground München, die Sicherheitsgesellschaft Flughafen München GmbH und die FM Sicherheit Flughafen München Sicherheit GmbH an dem Streik.

11.08 Uhr: Verdi-Chef Werneke verteidigt Warnstreik

Vor dem großangelegten Warnstreik im öffentlichen Verkehr morgen hat Verdi-Chef Werneke die Aktion nochmal verteidigt. Der "Bild am Sonntag" sagte er, keiner wünsche sich einen unbefristeten Streik im öffentlichen Dienst. "Wir sind zu einem umfassenden Arbeitskampf in der Lage, wenn unsere Forderungen nicht erfüllt werden", so Werneke.

Am Münchner Flughafen haben die Arbeitsniederlegungen bereit begonnen. Dort findet bis morgen kein regulärer Flugbetrieb statt. Betroffen sind nach Angaben der Flughafengesellschaft insgesamt rund 1.500 Verbindungen. Während Fluggäste heute zumindest noch auf Fernzüge der Deutschen Bahn ausweichen können, dürfte die Suche nach Alternativen morgen noch schwieriger werden. Denn die Bahn hat angekündigt, wegen des gleichzeitigen Streiks der EVG keine Fernzüge fahren zu lassen.

10.05 Uhr: Politikwissenschaftler sieht Augenmaß gewahrt

Der für Montag angekündigte gemeinsame Warnstreik von zwei Gewerkschaften ist nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Wolfgang Schroeder vertretbar. "Die Gewerkschaften arbeiten, soweit dies erkennbar ist, mit Augenmaß", sagte der Kasseler Professor dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit Blick auf den Ausstand, zu dem die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG aufrufen. Der Wissenschaftler bewertet den Streik auch als zielführend im Hinblick auf einen erfolgreichen Lohnabschluss. Er dürfte unter anderem aufgrund der frühzeitigen Ankündigung auf Verständnis bei der Bevölkerung stoßen.

Gleichwohl kann Schroeder den Unmut mancher Menschen nachvollziehen, schließlich werde die Bewegungsfreiheit der Menschen eingeschränkt. Doch ein Blick auf repräsentative Umfragen der zurückliegenden Jahre zeige eine hohe Zustimmungsrate: "So haben beispielsweise den Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), die den Verkehr in den vergangenen Jahren oftmals lahmlegten, meist 50 bis 80 Prozent der Bevölkerung zugestimmt."

06.34 Uhr: Streik am Flughafen München hat begonnen

Am Münchner Flughafen hat der zweitägige Warnstreik begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi in den frühen Morgenstunden. Für voraussichtlich rund 200.000 Fluggäste bedeutet das, dass sie den zweitgrößten deutschen Flughafen heute und morgen entgegen ihrer ursprünglichen Reisepläne nicht nutzen können. Der Flughafen rät ausdrücklich davon ab, heute und am Montag trotz des Warnstreiks zum Airport zu fahren.

06.31 Uhr: Beamtenbund verteidigt Warnstreiks

Der Beamtenbund dbb die umfassenden Warnstreiks der Gewerkschaften verteidigt. "Das Angebot von Bund und Kommunen, fünf Prozent auf 27 Monate, hat die Kolleginnen und Kollegen stinksauer gemacht", sagte dbb-Chef Ulrich Silberbach der Deutschen Presse-Agentur.

01.14 Uhr: Bahngewerkschaft: Keine Streiks an Ostern

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat einem Medienbericht zufolge weitere Warnstreiks während der bevorstehenden Osterferien ausgeschlossen. "Da wir mit Streiks die Arbeitgeber und nicht die Reisenden treffen wollen, werden wir rund um die Osterfeiertage nicht verhandeln", teilte die Gewerkschaft der Zeitung "Bild am Sonntag" laut einem vorab veröffentlichten Artikel mit. Streiks um die Feiertage könnten für alle Reisenden ausgeschlossen werden.

Samstag, 25. März 2023

19.20 Uhr: Erste Störungen durch Warnstreiks bei der Deutschen Bahn erwartet

Die hauptsächlich für Montag angekündigten massiven Warnstreiks im Verkehrssektor dürften auch am Sonntag bereits zu Behinderungen führen.

Die Deutsche Bahn verwies auf ein am Sonntag erwartetes erhöhtes Reisendenaufkommen. Zudem könne es betriebsbedingt schon am Sonntagabend zu Einschränkungen durch die Streiks kommen. Zu dem Ausstand haben die Gewerkschaften Verdi und EVG aufgerufen, um ihren Forderungen nach deutlichen Lohnerhöhungen Nachdruck zu verleihen. Am Montag will die Bahn den Fernverkehr deswegen komplett einstellen, auch Regionalzüge dürften dann größtenteils ausfallen.

17.30 Uhr: Flughafen München vor zweitägiger Zwangspause

Voraussichtlich rund 200.000 Fluggäste müssen München am Sonntag und Montag von ihrem Reiseplan streichen. Wegen der Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi in der Gepäckabfertigung und bei den Sicherheitsdiensten wird der reguläre Flugbetrieb an beiden Tagen nach Angaben der Flughafengesellschaft eingestellt. Betroffen seien insgesamt rund 1.500 Flugverbindungen. Starts und Landungen sind demnach nur für humanitäre Flüge im Notbetrieb möglich.

Passagiere, die an diesen beiden Tagen eine Flugreise von oder nach München geplant haben, sollen sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung setzen. Der Flughafen riet zudem davon ab, am Sonntag und Montag trotz des Warnstreiks zum Airport zu fahren.

Während Fluggäste am Sonntag zumindest noch auf den Frankfurter Flughafen und Fernzüge der Bahn ausweichen können, dürfte die Suche nach Alternativen am Montag deutlich schwerer werden. Dann wird auch an Deutschlands größtem Flughafen kein Flieger mehr regulär starten oder landen. Zudem hat die Deutsche Bahn angekündigt, wegen des zeitgleichen Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Montag keine Fernzüge mehr fahren zu lassen.

16.30 Uhr: Umfrage: Mehrheit hat Verständnis für Verkehrsstreik

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland blickt nach einer dpa-Umfrage verständnisvoll auf den ganztägigen und umfassenden Verkehrs-Warnstreik am kommenden Montag. Rund 55 Prozent der Befragten halten den gemeinsamen Arbeitskampf der Gewerkschaften Verdi und EVG für "eher" oder "voll und ganz" gerechtfertigt. Das geht aus der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor. Kritik am Vorgehen der Gewerkschaften kommt dagegen vom Deutsche Städte- und Gemeindebund. Um Warentransporte zu erleichtern, erlauben mehrere Bundesländer am Sonntag den sonst an diesem Tag verbotenen Lastwagenverkehr.

Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben für Montag zu Arbeitsniederlegungen im Verkehrssektor aufgerufen. Fern-, Regional-, und S-Bahnverkehr auf der Schiene wird ebenso bestreikt wie nahezu sämtliche deutsche Flughäfen und der öffentliche Nahverkehr in sieben Bundesländern. Auch die Schifffahrt ist betroffen sowie die Autobahngesellschaft.

16.07 Uhr: Sonntagsfahrverbot fällt nicht nur in Bayern

Neben Bayern verzichten auch andere Bundesländer an diesem Sonntag darauf, das Fahrverbot für Lastwagen durchzusetzen. Grund dafür ist der für Montag angekündigte bundesweite Warnstreik im Verkehrssektor. Warentransporte können so gegebenenfalls vorgezogen werden. Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, das Saarland, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt kündigten an, das Lkw-Fahrverbot am Sonntag aufzuheben beziehungsweise nicht zu kontrollieren. Für eine solche Ausnahme hatten sich zuvor Spediteure, Handel und auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) eingesetzt.

Zuvor hatte auch das bayerische Innenministerium mitgeteilt, dass auf bayerischen Autobahnen an diesem Sonntag das Sonntagsfahrverbot für Lkw nicht kontrolliert werde.

15.00 Uhr: Was fordert Verdi – was bieten die Arbeitgeber?

In Bayern laufen aktuell mehrere Tarifkonflikte parallel. Im öffentlichen Nahverkehr gibt es zwar gleichlautende Forderungen wie im öffentlichen Dienst, die Verhandlungen sind aber separat. Im öffentlichen Dienst will Verdi für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber bieten schrittweise 5 Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2.500 Euro Einmalzahlung. Die dritte Verhandlungsrunde startet am Montag und ist bis einschließlich Mittwoch angesetzt.

14.24 Uhr: Logistikverband erwartet morgen keine Staus durch Lkw

Der Verzicht auf Kontrollen des Lkw-Fahrverbotes an diesem Sonntag in mehreren Bundesländern wird nach Ansicht des Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen nicht zu Staus auf den Autobahnen führen. "Wir werden ein paar hundert Lkw morgen mehr auf der Autobahn sehen. Es ist aber nicht so, dass wir Staus befürchten müssen", sagte Marcus Hover, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Verbandes VVWL NRW am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Diese Maßnahme in mehreren Bundesländern sei zwar eine Erleichterung, komme aber für die Branche sehr, sehr spät.

12.51 Uhr: Großstreik führt zu Konzertabsage bei Rother Bluestagen

Der für kommenden Montag angekündigte Warnstreik im öffentlichen Nah- und Fernverkehr hat auch Auswirkungen auf das Programm der Rother Bluestage. Der für morgen geplante Auftritt der Band "Delgres" müsse aufgrund der Flug-Annullierungen von und nach Frankreich abgesagt werden, teilten die Festival-Leiterinnen mit. Das Konzert soll nächstes Jahr nachgeholt werden. Die Tickets können an den Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden. Alle anderen Konzerte der Rother Bluestage sollen wie geplant stattfinden.

11.14 Uhr: Volle Züge am Sonntag erwartet

Der für Montag angekündigte ganztägige und umfassende Verkehrswarnstreik in Deutschland macht sich für die Deutsche Bahn (DB) bereits bemerkbar. "Schon jetzt stellt die DB vor dem bundesweiten Warnstreik der EVG am Montag ein deutlich erhöhtes Fahrgastaufkommen und eine hohe Auslastung der Züge insbesondere im Fernverkehr fest", teilte ein Bahnsprecher am Samstagvormittag mit. Man empfehle Reisenden deshalb, einen Sitzplatz zu reservieren. "Zugreisende werden außerdem gebeten, am Sonntag so früh wie möglich ihr vorgesehenes Fahrtziel zu erreichen, da es bereits am Abend zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr kommen kann", hieß es weiter.

11.06 Uhr: Wirtschaftsweise Schnitzer zeigt Verständnis

Die Vorsitzende des Wirtschafts-Sachverständigenrats, Monika Schnitzer, zeigt Verständnis für den Verkehrsstreik, zu dem Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) für höhere Einkommen gemeinsam aufgerufen haben. "Wir sehen hier einen Tarifkonflikt, der weder ungewöhnlich noch unverständlich ist", sagte Schnitzer der "Rheinischen Post". "Die Beschäftigten haben in Deutschland im vergangenen Jahr wegen der hohen Inflation im Durchschnitt einen Reallohnverlust von über drei Prozent hinnehmen müssen", sagte sie. "Auch für dieses Jahr erwarten wir eine Inflation von 6,6 Prozent." Vor diesem Hintergrund seien hohe Lohnforderungen verständlich.

10.54 Uhr: Nationalmannschaft nimmt Bus statt Bahn

Der bevorstehende große Streiktag hat auch Konsequenzen für Hansi Flick und die Fußball-Nationalmannschaft. Der Bundestrainer und die Spieler werden am Montag nicht wie geplant mit dem Zug von Frankfurt nach Köln fahren können. Stattdessen werde die DFB-Auswahl mit dem Mannschaftsbus in die Domstadt reisen, bestätigte der Fußball-Verband am Samstag auf Anfrage. Die Deutsche Bahn hat für Montag wegen des Warnstreiks unter anderem die Einstellung des gesamten Fernverkehrs angekündigt.

09.00 Uhr – Kommunen: Verkehrsstreik nahe an Generalstreik

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund verurteilt den angekündigten bundesweiten Verkehrsstreik. "Der Streik am Montag kommt einem Generalstreik ziemlich nahe und geht weit über einen Warnstreik hinaus", sagte der Hauptgeschäftsführer der Organisation, Gerd Landsberg, der "Rheinischen Post". "Es ist auch unhöflich von den Gewerkschaften, weil ja genau am Montag die nächste Verhandlungsrunde stattfindet", kritisierte Landsberg.

Für Eltern mit kleinen Kindern sei dieser Warnstreik besonders bedenklich, denn Verdi nehme «auch die Kitas wieder ins Visier. Die Kitas werden schon seit Wochen immer wieder bestreikt, zudem gibt es bei den Erzieherinnen und Erziehern einen hohen Krankenstand.» Das sei für Familien nach dem Corona-Horror schon wieder eine Riesenbelastung und oft gar nicht zu lösen, wenn beide arbeiten», ergänzte Landsberg.

08.44 Uhr: Deutsche finden Warnstreik mehrheitlich gerechtfertigt

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland blickt einer dpa-Umfrage zufolge verständnisvoll auf den ganztägigen und umfassenden Verkehrs-Warnstreik am kommenden Montag - allerdings ist diese Mehrheit knapp: Rund 55 Prozent der Befragten halten den gemeinsamen Arbeitskampf der Gewerkschaften Verdi und EVG für "eher" oder "voll und ganz" gerechtfertigt. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor. Gut 38 Prozent finden die Aktion "eher nicht" oder "gar nicht" gerechtfertigt, acht Prozent machten keine Angabe.

Das gleichzeitige Bestreiken mehrerer Verkehrsmittel finden die Befragten gleichermaßen gerechtfertigt und nicht gerechtfertigt. Eingeschränkt ist von den Auswirkungen indes nur eine Minderheit: Insgesamt 69 Prozent der Befragten gab an, voraussichtlich nicht von dem Warnstreik betroffen zu sein. Jeder fünfte gab an, als Nutzer oder Nutzerin von Bussen und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr die Auswirkungen zu spüren. Sieben Prozent waren als Fernreisende mit der Bahn betroffen. Zwei Prozent äußerten sich als betroffene Flugreisende.

07.15 Uhr: Schulpflicht gilt auch bei Streikgeschehen

Auch wenn der angekündigte Streik Auswirkungen auf den Schulweg und damit auch Einfluss auf das Unterrichtsgeschehen hat: Grundsätzlich gilt die Schulpflicht. Damit findet auch regulärer Unterricht statt. Doch es gibt Ausnahmen. Schülerinnen und Schüler, die wegen ausfallender Busse und Bahnen nicht zur Schule kommen und keine alternativen Fahrtmöglichkeiten haben, können am Montag ausnahmsweise dem Präsenzunterricht fernbleiben. Auf die Regelung weisen die Kultusministerien beispielsweise in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern hin.

Die Schule muss in diesem Fall - ähnlich wie bei einer Krankmeldung - aber umgehend informiert werden. Je nach Situation vor Ort sind im Einzelfall auch weitergehende Maßnahmen wie eine Verlegung angekündigter Leistungsnachweisen, Distanzunterricht für einzelne Jahrgangsstufen oder Ähnliches möglich. Das liegt in der Verantwortung der jeweiligen Schule.

Freitag, 24. März 2023

17.21 Uhr: Sonntagsfahrverbot - Bayern verzichtet auf Kontrollen

Auf bayerischen Autobahnen wird an diesem Sonntag das Sonntagsfahrverbot für Lkw nicht kontrolliert. Das teilte das bayerische Innenministerium mit. Bayern kommt damit einer Bitte des Bundes nach, aufgrund des anstehenden bundesweiten Streiks der Gewerkschaften Verdi und EVG von Kontrollen des Sonntagsfahrverbots abzusehen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will mit dem Aussetzen des Sonntagsfahrverbots Lastkraftwagen die Möglichkeit geben, am Sonntag auf Autobahnen unterwegs zu sein, damit die Logistik trotz Streiks funktioniere.

17.16 Uhr: Oberfranken - Abschlussprüfungen trotz Warnstreik

Unter anderem, weil die Eisenbahngesellschaft Agilis ihren Betrieb am Montag aufgrund des Warnstreiks ruhen lässt, kommt es in Oberfranken zu erheblichen Einschränkungen. Auch bei der Schülerbeförderung werden viele Fahrten ausfallen.

Das Landratsamt Hof rät Schülern für Montag, privat alternative Transportmöglichkeiten und Fahrgemeinschaften zu organisieren. An Abschlussprüfungen (Realschulen) müssen die Jugendlichen teilnehmen, auch wenn die Schülerbeförderung bestreikt wird.

Das Landratsamt Bayreuth teilt unterdessen mit: "Sollten sehr viele Schülerinnen und Schüler einer Grund- und Mittelschule vom Generalstreik betroffen sein und auch nicht mittels anderer Beförderungsmöglichkeiten die Schule erreichen können, so entscheidet jeweils die Schulleitung über die Umstellung von Präsenzunterricht auf Distanzunterricht."

16.55 Uhr: Züge zwischen Tschechien und Deutschland fallen aus

Auch auf die internationalen Verbindungen von und nach Tschechien wirkt sich der für Montag angekündigte Warnstreik im Verkehrswesen aus. Die Staatsbahn Ceske Drahy (CD) rechnet damit, dass alle grenzüberschreitende Regional- und Fernzüge an diesem Tag nur innerhalb Tschechiens fahren werden.

Auch die Schweizerischen Bundesbahnen gehen davon aus, dass ihre Züge nicht bis nach München fahren, wenn am Montag zum Beispiel Fahrdienstleiter streiken.

16.50 Uhr: Erlanger Stadtwerke richten Notfahrplan ein

Die Erlanger Stadtwerke haben angesichts des angekündigten Großstreiks im Nah- und Fernverkehr für Montag Notfahrpläne entwickelt. Private Verkehrsunternehmen sollen zwischen 4 Uhr am Montagmorgen und 1 Uhr nachts am Dienstag, den 28. März, alle Buslinien im Stundentakt betreiben, teilten die Erlanger Stadtwerke mit. Die sogenannte Kliniklinie zwischen dem Busbahnhof und der Uni-klinik sei vom Warnstreik nicht betroffen, heißt es weiter. Auch die Rufbusse sollen im Einsatz sein.

16.47 Uhr: Nürnberg - Empfehlung, aufs Fahrrad umzusteigen

Der angekündigte Großstreik wird am kommenden Montag, den 27. März, voraussichtlich den öffentlichen Nahverkehr in Nürnberg komplett lahmlegen. Es gebe keine Notfahrpläne, teilte der Verkehrsbetreiber VAG mit. Alle Busse, Straßen-und U-Bahnen sollen in den Depots bleiben, da auch für einen Notbetrieb nicht ausreichend Personal zur Verfügung stehe. Stattdessen empfiehlt die VAG, auf den Fahrrad-Verleihservice VAG_Rad auszuweichen.

16.40 Uhr: Augsburg rechnet mit Auswirkungen für Kitas und Schulen

Der großflächige Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr könnte sich der Stadt Augsburg zufolge auch auf die Personalsituation in den Kitas auswirken. Denn es sei nicht absehbar, welche Beschäftigten ihre Kita an dem Tag erreichen. Die jeweiligen Einrichtungsleitungen hätten die Eltern bereits darüber informiert und darum gebeten, die Kinder wenn möglich zuhause zu betreuen.

Die Stadt Augsburg geht davon aus, dass wegen des wohnortnahen Schulsprengels nur wenige Grund- und Mittelschüler von den Warnstreiks betroffen sein werden. In Ausnahmefällen könnten Schulleitungen von Präsenz- zu Distanzunterricht umstellen, heißt es. In den beiden städtischen Realschulen Heinrich-von-Buz sowie Agnes Bernauer wurde bereits Distanzunterricht angeordnet. In den Schulen sei aber für eine Notbetreuung all jener Schülerinnen und Schüler gesorgt, die trotz Streiks erscheinen. Lehrer haben Dienstpflicht und müssen selbst für ihr Erscheinen in der Schule sorgen, so die Stadt Augsburg.

16.35 Uhr: A8 – Autobahnbetreiber rüstet sich für mehr Verkehr

Die Betreibergesellschaft der Autobahn A8 zwischen Augsburg und München rechnet nicht damit, dass sie bestreikt wird, so A-Plus-Geschäftsführer Ralf Nagengast auf Anfrage des BR. Vielmehr werde man die Bereitschaftsdienste entlang der Strecke am Montag noch ausweiten, aufgrund des zu erwartenden erhöhten Verkehrsaufkommens.

Bei Pansuevia, der Betreibergesellschaft im Teil der A8 in Richtung Ulm heißt es, bedingt durch den Winterdienst-Modus seien Tag- und Nachtschicht nach vor wie voll besetzt. Er appelliere aber an die Autofahrer, so Geschäftsführer Robert Schmidt, sich den Gegebenheiten anzupassen: Denn dichter Verkehr heiße, dass kürzere Abstände gefahren werden und es dann schneller zu Unfällen komme, und damit zu Staus und Störungen im Verkehr. Das gelte es aber gerade am Montag zu vermeiden - wenn wohl viel mehr Pendler als sonst auf die Autobahn drängen werden.

16.21 Uhr: Länderbahn rechnet mit "nahezu vollständigem Stillstand"

Die Länderbahn rechnet am Montag mit erheblichen Auswirkungen des großen Warnstreiks der Gewerkschaften Verdi und EVG auf ihr Streckennetz. Man gehe davon aus, dass es in allen bayerischen und sächsischen Netzen der Länderbahn zu einem "nahezu vollständigen Stillstand des Verkehrsbetriebes" kommen werde, teilte das private Bahnunternehmen mit.

Aufgrund des Streikaufrufes bei der DN Netz AG werde der Länderbahn die Schieneninfrastruktur voraussichtlich nicht zur Verfügung stehen. Zudem seien Fahrpersonal und Werkstattmitarbeiter zur Arbeitsniederlegung aufgefordert. Mit Einschränkungen müsse bereits am Sonntagabend gerechnet werden, hieß es. Die Länderbahn betreibt in Bayern Alex, Oberpfalzbahn und Waldbahn.

16.03 Uhr: Bus- und Bahn-Ausfälle in Ostbayern

Auch Niederbayern und die Oberpfalz sind von dem Warnstreik am Montag stark betroffen. So fallen dieses Mal nicht nur in Regensburg alle Stadtbusse aus, sondern auch die zwischen 03.00 Uhr morgens und 15.00 Uhr im ländlichen Raum verkehrenden Buslinien von RBO. Lediglich einige wenige Regionalbusse des RVV fahren normal, hieß es.

In Niederbayern sind insbesondere Passau und Landshut betroffen. Laut der Gewerkschaft Verdi fallen hier am Montag zwei Drittel der Buslinien aus. Notfallpläne sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen. Von den Warnstreiks ist auch der Zugverkehr massiv betroffen. Sowohl bei der Deutschen Bahn, als auch bei der Länderbahn fallen zahlreiche Züge aus, Agilis hat bereits angekündigt am Montag den Betrieb komplett einzustellen.

15.40 Uhr: Wissing für Lkw-Sonntagsfahrten wegen drohenden Verkehrsinfarkts

Angesichts des von den Gewerkschaften geplanten Großstreiks am Montag hat sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dafür ausgesprochen, auf das Fahrverbot für Lkw an diesem Sonntag zu verzichten. Er habe den Ländern geraten, an diesem Sonntag keine Kontrollen durchzuführen.

"Menschen sollen nicht unter dem Arbeitskampf oder den Tarifverhandlungen leiden", sagte Wissing. Es werde aber massive Auswirkungen auf Verkehr und Logistik geben, weswegen Sonntag bereits Vorkehrungen möglich sein sollten.

15.33 Uhr: Wirtschaftsverband fordert Ende der Warnstreiks

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) hat ein Ende der Warnstreiks gefordert. Die Aktionen der Gewerkschaften Verdi und EVG seien unverhältnismäßig und unverantwortlich. Warnstreiks wären kurzzeitige und begrenzte Arbeitsniederlegungen, davon könne bei den angekündigten ganztägigen flächendeckenden Warnstreiks keine Rede mehr sein, kritisierte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

  • Zum Artikel: Warnstreik: Heftige Kritik aus der Wirtschaft

15.27 Uhr: Verdi-Chef erhofft sich "deutliches Signal"

"Ohne mehr Bezahlung, insbesondere für die, die es nötig haben, blutet der öffentliche Dienst aus", begründete Verdi-Chef Frank Werneke den für Montag geplanten Warnstreik im BR24 TV. Auch wenn der Streik eine Belastung für die Bürgerinnen und Bürger bedeute, erhofft er sich ein "deutliches Signal" an die Arbeitgeber. Eine bessere Bezahlung im Verkehrsbereich sei dringend notwendig, hier seien tausende Stellen unbesetzt, weil die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen zu schlecht seien, sagte Werneke im Interview.

  • Zum Artikel: Werneke: Ohne mehr Bezahlung blutet der öffentliche Dienst aus

15.20 Uhr: ADAC erwartet erhebliche Staus

Der ADAC Südbayern erwartet wegen des Warnstreiks am Montag erhebliche Staus in und um die Ballungsgebiete. Überall, wo es sonst Staus gebe, werde sich das potenzieren, sagt ein Sprecher. Wer nicht im Homeoffice bleiben könne, müsse sehr viel mehr Zeit einplanen.

15.13 Uhr: Auch am Nürnberger Flughafen wird gestreikt

Auch der Nürnberger Flughafen ist am Montag vom Warnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG betroffen. In Memmingen wird dagegen normal geflogen, wie der dortige Airport betont.

In München fällt der reguläre Passagierverkehr an zwei Tagen aus: Sonntag und Montag. Zum Streik aufgerufen wurden die Beschäftigten der Sicherheitsgesellschaft München (SGM), der FMG/AeroGround und der FM Sicherheit am Flughafen München. Insgesamt werden dort rund 200.000 Passagiere betroffen sein.

15.07 Uhr: Keine Züge von und nach Österreich

Zwischen Deutschland und Österreich fahren am Montag keine Züge. Es werde keine grenzüberschreitenden Nah- und Fernverkehrszüge geben, teilten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mit. In der Regel enden sie vor der Grenze. Auch Nachtzüge mit deutschen Streckenabschnitten, die am Sonntag und Montag starten, sind betroffen. Und sogar auf den Fernverkehr in Österreich gibt es Auswirkungen, da die Züge nicht über das deutsche Eck fahren können. Hier verlängert sich die Fahrzeit um bis zu drei Stunden.

14.52 Uhr: Busse in Lindau und im Westallgäu sollen trotz Warnstreiks fahren

Anders als zunächst angenommen soll der Busverkehr in Lindau am Montag nun doch wie gewohnt laufen. Dies sagte der Pressesprecher des Verkehrsverbundes bodo, Felix Löffelholz, auf BR-Anfrage. Dies hätten ihm die Stadtwerke und das Busunternehmen Regionalbus Augsburg (RBA) mitgeteilt. RBA bedient viele der Land- und Schulbusfahrten im Westallgäu. Dort wird man sich laut Löffelholz nicht am Streik beteiligen, weshalb Busse fahren sollen.

Allerdings muss mit Problemen im Bahnverkehr rund um Lindau gerechnet werden. Das private Bahnunternehmen Go-Ahead ist zwar nicht direkt von den Streikaufrufen der Gewerkschaften Verdi und EVG betroffen. Allerdings geht das Zugunternehmen davon aus, dass am Montag kein Bahnbetrieb möglich sein wird, da sich Fahrdienstleiter und Stellwerksmitarbeiter der Deutschen Bahn voraussichtlich beteiligen.

14.43 Uhr: Arbeitnehmer müssen Verzögerungen im Verkehr einplanen

Rechtlich gesehen ist ein Streik keine Entschuldigung für einen Arbeitnehmer, unpünktlich oder gar nicht am Arbeitsplatz zu erscheinen. Bei einem Streik, der in der Regel vorher angekündigt ist, müssen Arbeitnehmer nach Angaben der Gewerkschaft Verdi Verzögerungen im Verkehr einplanen und zur Not früher losfahren, auf andere Verkehrsmittel oder alternative Routen ausweichen.

In vielen Betrieben gibt es die Möglichkeit zum Homeoffice. Wenn nicht, kann der Vorgesetzte dies ausnahmsweise während des Streiktags ermöglichen. Besteht der Chef allerdings auf Anwesenheit im Betrieb, ist dem Folge zu leisten. Alternativ kann ein Arbeitnehmer Urlaub nehmen oder Überstunden abbauen.

14.21 Uhr: Bahn sieht keine Möglichkeit für Notfahrplan

Die Deutsche Bahn sieht keine Möglichkeit für einen Notfahrplan im Fernverkehr für den Warnstreiktag am Montag. "Es nützt ja nichts, eine kurze Strecke mit einem Intercity oder einem ICE zu fahren, weil man einen Lokführer hat, und der Zug dann irgendwo stehen bleibt, weil das Stellwerk bestreikt wird", sagte ein Konzernsprecher. Es sei auch nicht möglich für einen solchen Tag einen Ersatzfahrplan aufzustellen, weil sehr viele Berufsgruppen von den Gewerkschaften zum Streik aufgerufen seien.

14.04 Uhr: Ausfälle bei Bussen in Schweinfurt und Straßenbahnen in Würzburg

In Unterfranken trifft der Warnstreik am Montag in erster Linie den öffentlichen Nahverkehr - in Schweinfurt vor allem die Stadtbusse und in Würzburg die Straßenbahn und einen Teil der Stadtbusse. Die Busse fahren wie bereits beim Streik am vergangenen Mittwoch nach dem Samstagsfahrplan, nur einige Linien fahren regulär (Linie 7, 12, 24, 25, 35). Im Landkreis Rhön-Grabfeld ist laut Landratsamt mit massiven Fahrtausfällen bei der Schülerbeförderung zu rechnen.

Auch Beschäftigte der beiden Wasser- und Schifffahrtsämter in Schweinfurt und Aschaffenburg sind zum Streik aufgerufen. Große Auswirkungen auf die Wasserstraße Main hat das nicht, weil die Schifffahrt ohnehin wegen der Schleusensanierung aktuell gestoppt wurde.

13.53 Uhr: Schwäbische Behörden setzen auf Homeoffice

Die Regierung von Schwaben geht davon aus, dass am Montag "eine Reihe an Mitarbeitern" ins Homeoffice gehen wird. Eine, wie es heißt, "großzügige Homeofficelösung" hat auch der Bezirk Schwaben seinen knapp rund 700 Mitarbeitern in Aussicht gestellt. Auch das Landratsamt Augsburg verweist darauf, dass es seit der Corona-Pandemie Regelungen und Ausstattung für Telearbeit gebe. Bei einem der größten Unternehmen in Augsburg, bei MAN Energy Solutions, sieht man dem Streiktag ebenfalls gelassen entgegen. Bei dem Unternehmen mit 4.000 Mitarbeitern gilt seit Ende 2021 eine Gesamtbetriebsvereinbarung für mobiles Arbeiten.

13.47 Uhr: Go-Ahead stellt am Montag den Betrieb ein

Privatbahnen wie Agilis mit der Donautalbahn oder Go Ahead, das von München über Memmingen nach Lindau fährt, werden zwar nicht bestreikt. Aber auch sie und ihre Fahrgäste werden die Auswirkungen gravierend zu spüren bekommen. Denn es sind zum Beispiel auch Stellwerksmitarbeiter und Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn zum Streik aufgerufen. Go-Ahead hat daher bereits bekannt gegeben, am Montag den Betrieb einzustellen.

13.40 Uhr: In Schwaben und im Allgäu fallen Busse und Züge aus

Auch der Bus- und Bahnverkehr in Schwaben und im Allgäu wird von den Warnstreiks am Montag stark betroffen sein. Die Regionalverkehr Allgäu GmbH (RVA) und die Regionalbus Augsburg GmbH (RBA) werden bestreikt. Die Omnibus-Gesellschaften bedienen zahlreiche Linien im Allgäuer Mona-Verbund, zum Beispiel von Kempten nach Füssen und Immenstadt, zwischen Immenstadt und Sonthofen oder Stadtbusse in Füssen, Oberstdorf und Lindau.

Ebenfalls betroffen sein werden RBA-Buslinien in und um Königsbrunn, Schwabmünchen und Neu-Ulm; und in Dillingen, wo die RBA laut Rainer Bauch von der Augsburger Geschäftsstelle der Gewerkschaft EVG überwiegend Schülerverkehr fährt. In Augsburg selbst sind die Buslinien der Augsburger Verkehrsgesellschaft (AVG) und der Augsburger Verkehrs-Service-Gesellschaft (ASG) betroffen.

Streiken wollen aber auch die Belegschaften der DB Regio AG, die zahlreiche Bahnlinien in Schwaben bedient, und der Bayerischen Regiobahn (BRB), die zum Beispiel von Füssen über Buchloe nach Augsburg fährt.

Die Mitarbeiter privater Busunternehmen, die in Schwaben ebenfalls zahlreiche Schulbuslinien übernehmen, sind nicht zum Streik aufgerufen.

12.58 Uhr: Bayerns Schüler können unter Bedingungen zu Hause bleiben

Wegen des Warnstreiks am Montag können Schülerinnen und Schüler unter bestimmten Bedingungen dem Unterricht fern bleiben. "Für Schülerinnen und Schüler, die wegen ausfallender Busse und Bahnen nicht zur Schule kommen können und sonst keine Fahrtmöglichkeit haben, gibt es Sonderregelungen: Sie können am Montag zuhause bleiben; die Schule muss in diesem Fall aber auf jeden Fall informiert werden", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) der Deutschen Presse-Agentur in München.

Je nach Situation vor Ort sind im Einzelfall auch weitergehende Maßnahmen wie eine Verlegung angekündigter Leistungsnachweisen, Distanzunterricht für einzelne Jahrgangsstufen oder Ähnliches möglich. Das liegt in der Verantwortung der jeweiligen Schule. Grundsätzlich gilt die Schulpflicht. Damit findet auch regulärer Unterricht statt.

Aus München hieß es, betroffene Lehrer und Schüler seien angehalten "alternative Transportmittel zu organisieren, um am Montag regulär im Unterricht anwesend sein zu können". Allerdings seien die Lehrkräfte auch angehalten, im Fall von Verspätungen "nachsichtig zu sein".

12.42 Uhr: Münchner Verkehrsbetriebe versuchen, einige Linien am Laufen zu halten

Auch in München wird es am Montag zu Warnstreiks Streiks im öffentlichen Personennahverkehr kommen. Mitarbeitende der Münchner Verkehrsbetriebe (MVG) werden am Montag ab 3.30 Uhr bis Schichtende am Dienstag um 3.30 Uhr die Arbeit niederlegen.

Die Münchner Verkehrsbetriebe versuchen, zumindest einen Teil des Linienbetriebs aufrechtzuerhalten. Priorität haben laut einer Pressemitteilung dann die U6 und U3. Bei den Trambahnen hätten die Linien 20 und 25 zwischen Ostfriedhof und Grünwald Vorrang. Immerhin rund die Hälfte aller Busse könnten in der Landeshauptstadt verkehren, da sie privaten Betreibern unterstehen. Ziel sei auf allen Buslinien ein 20-Minuten-Takt. Der viel genutzte Cityring (Linie 58/68) wird laut MVG aber wegen des Warnstreiks komplett entfallen.

Bei der Deutschen Bahn, die die S-Bahnen in München und die Bayerische Regiobahn, die Länderbahn sowie den Regionalverkehr in Oberbayern betreibt, wollen Beschäftigte zwischen 3.00 Uhr und 15.00 Uhr streiken.

12.29 Uhr: Ausfälle bei Schülerbeförderung in Bayern

Mehrere Landkreise in Bayern weisen darauf hin, dass es am Montag zu Ausfällen bei Schülerbeförderung kommen wird. So zum Beispiel der Landkreis Traunstein. Betroffen seien sowohl Buslinien als auch Zugverkehr der Südostbayernbahn (SOB), der Bayerischen Regiobahn (BRB) und der Regionalverkehr Oberbayern (RVO). Somit wird ein weitgehender Teil der Schülerbeförderung ersatzlos entfallen. Ob beispielsweise auf Distanzunterricht ausgewichen wird oder der Unterricht entfällt, entscheidet die jeweilige Leitung der weiterführenden Schulen. Schüler und Eltern werden daher gebeten, sich bei ihrer jeweiligen Schule zu informieren, wie der Unterrichtsablauf geregelt wurde.

Auch das Landratsamt Landsberg am Lech hat bereits alle Schulen und Gemeinden im Landkreis über anstehende Schulbus-Ausfälle informiert. Das Rosenheimer Landratsamt habe die Schulen gebeten, Schüler und Eltern zu sensibilisieren, während des Warnstreiks den Schulweg zu sichern oder zu begleiten. Im Landkreis Rhön-Grabfeld ist laut Landratsamt ebenfalls mit massiven Fahrtausfällen auch im Bereich der Schülerbeförderung zu rechnen.

12.20 Uhr: Am Flughafen München wird Sonntag und Montag gestreikt

Am Flughafen München wird am Sonntag und Montag der reguläre Betrieb eingestellt. Am Münchner Flughafen seien von dem zweitägigen Warnstreik "voraussichtlich rund 200.000 Passagiere betroffen", teilte die Flughafengesellschaft am Donnerstag mit. Am Sonntag waren 737 Starts und Landungen am Münchner Airport geplant, am Montag 772 Flugbewegungen. Passagiere, die an diesen beiden Tagen eine Flugreise von oder nach München geplant haben, sollen sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung setzen.

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