In dem radioaktiv belasteten Waldgebiet nahe dem ehemaligen Atomkraftwerk Tschernobyl ist Satellitenfotos zufolge eine Waldfläche von 11.500 Hektar abgebrannt. Nach Angaben des ukrainischen Katastrophenschutzes gebe es in dem Gebiet keine offenen Brandherde mehr. Mehr als 500 Feuerwehrleute seien derzeit damit beschäftigt, die letzten Glutherde der Waldbrände zu löschen. Regen hätte ihnen dabei geholfen.
Erhöhte radioaktive Werte in Kiew gemessen
Laut Behördenangaben wurden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erhöhte radioaktive Werte in der Luft gemessen. Sie befänden sich jedoch unterhalb der Grenzwerte. Der ukrainische Gesundheitsminister Maxim Stepanow warnte jedoch vor einer erhöhten Anzahl von Brandpartikeln in der Luft. Seiner Ansicht nach sollten Menschen mit chronischen Erkrankungen deshalb das Haus nicht in den frühen Morgenstunden verlassen, wo die Konzentration in der Luft am höchsten sei. Außerdem riet er dazu, mehr Wasser zu trinken und die Räume feucht zu wischen: "Das ist sehr wichtig für Ihre Gesundheit".
Waldbrände im Gebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl.
Bundesamt zeigt sich unbesorgt
Die radioaktiven Stoffe aus den kontaminierten Gebieten setzen sich in der Atmosphäre ab und können sich durch diese ausbreiten. Aus diesem Grund wurde das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) damit beauftragt, in diesem Zusammenhang die Lage für Deutschland zu bewerten. Das BfS hat dafür Messdaten aus dem In- und Ausland überprüft und zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) eine Ausbreitungsprognose erarbeitet. Nach Ansicht des BfS bestehe durch die derzeitige Lage in Tschernobyl keine Gefahr für die Menschen und die Umwelt in Deutschland.
Keine erhöhten Werte in Bayern
Der Deutsche Wetterdienst sieht durch die angespannte Situation in der Ukraine keine Gefahr für Bayern. Er betreibt im Freistaat zwei Stationen zur Messung von Radioaktivität in der Luft. Laut Uwe Kirsche, Pressesprecher des DWD, konnten an beiden Stationen in Fürstenfell (Landkreis Passau) und Klingenbrunn (Landkreis Freyung-Grafenau) bisher keine erhöhten Werte festgestellt werden. "Wir würden schon kleinste Konzentrationen von Radioaktivität registrieren und sofort Alarm schlagen", so Kirsche.
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