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Wahlkampfplakate in Österreich

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Wahlkampf Österreich: Kurz sieht FPÖ-Chef als Hauptkonkurrenten

Im Wahlkampf in Österreich sieht ÖVP-Spitzenkandidat Kurz den Chef der rechtsgerichten FPÖ, Strache, nun als schärfsten Konkurrenten um die Kanzlerschaft. Bisher galt Kurz als klarer Favorit für die Parlamentswahl am 15. Oktober.

"Es wird ein tolles Ergebnis für die FPÖ geben. Die Frage ist, wer geht als Erster über die Ziellinie?", sagte der konservative Sebastian Kurz am Abend in einem TV-Duell mit Heinz-Christian Strache.

Nach Ansicht von Politik-Experten profitiert die Freiheitlichen aktuell von der Schlammschlacht zwischen der sozialdemokratischen SPÖ und der konservativen ÖVP, bei der sich beide Koalitionspartner gegenseitig Vorwürfe wegen einer Schmutzkampagne machen. Inhaltlicher Auslöser der heftigen Auseinandersetzungen waren zwei Fake-Facebook-Seiten, die aus den Reihen der SPÖ gegen Kurz organisiert wurden. Zugleich hat die SPÖ den Verdacht, dass die ÖVP mit Bestechung versucht habe, an SPÖ-interne Informationen zu kommen. Die Vorgänge beschäftigen nach gegenseitigen Anzeigen nun die Justiz.

Umfrage: Stache übertrumpft Kurz

In einer Schnellumfrage unter 500 repräsentativ ausgewählten Zuschauern sahen 43 Prozent Strache als Sieger, 36 Prozent waren von Kurz überzeugt. Strache, der früher oft polternd und laut aufgetreten war, gab sich zuletzt ausgesprochen ruhig und staatsmännisch.

Dem TV-Duell, das in eher konziliantem Ton geführt wurde, war eine äußerst konfrontative TV-Debatte zwischen Kurz und SPÖ-Chef Christian Kern unmittelbar vorangegangen. Dabei versuchte Kanzler Kern erneut, der ÖVP eine erhebliche Mitschuld an den aktuellen Entgleisungen im Wahlkampf zu geben.

Kurz überzeugt Zuschauer mehr als Kern

Nach Ansicht der befragten Zuschauer war in dem Duell zwischen Kern und Kurz der 31-jährige Außenminister klarer Sieger. Kurz konnte demnach 47 Prozent überzeugen. Für den 51-jährigen Ex-Bahn-Manager Kern waren 38 Prozent der Zuseher.

In den Tagen vor der Wahl folgen noch vier weitere TV-Duelle der Spitzenkandidaten.