Besonders die Abstimmung in Virginia galt als Gradmesser für die 2018 anstehenden Kongresswahlen und als Stimmungstest ein Jahr nach Trumps Sieg bei der Präsidentschaftswahl. In dem Bundesstaat schlug der Demokrat Ralph Northam den Republikaner Ed Gillespie, der sich den Präsidenten zum Vorbild genommen und auf einen konfrontativen Wahlkampf gesetzt hatte. Trump hatte sich für Gillespie eingesetzt, distanzierte sich aber von ihm nach der Niederlage umgehend: Gillespie habe weder ihn, noch das, wofür er stehe, bereitwillig angenommen, erklärte der Trump von seiner Asien-Reise aus via Twitter.
Wechsel in New Jersey
In New Jersey siegte der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, Phil Murphy, gegen die Republikanerin Kim Guadagno. Der frühere Investmentbanker löst den unpopulären republikanischen Gouverneur Chris Christie ab, der Trump nahestand. Auch bei zeitgleich stattfindenden Regional- und Kommunalwahlen feierten die Demokraten mehrere prestigeträchtige Erfolge. So wurden New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio und sein Kollege in Boston, Marty Walsh, klar wiedergewählt. Der demokratische Abgeordnete Gerald Connolly aus Virginia sprach von einem "umfassenden Sieg" auf allen Ebenen: "Danke, Donald Trump!" Der Präsident erklärte dagegen: "So, wie die Wirtschaft Rekordzahlen schafft, werden wir weiter gewinnen. Sogar noch höher als vorher!"
Demokraten hoffen auf Wandel
Die Demokraten hatten darauf gesetzt, endlich aus den schwachen Umfragewerten des Präsidenten Kapital schlagen zu können. Vier Nachwahlen zum Kongress haben sie in diesem Jahr bereits verloren. Bei den Zwischenwahlen in einem Jahr zur Halbzeit von Trumps laufender Amtsperiode hoffen sie, wenigstens eine der beiden Parlamentskammern zurückerobern zu können. Derzeit halten die Republikaner die Mehrheit sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus.