Volkswagen ist nach dem schwachen Vorjahr auch 2025 mit einem Gewinneinbruch gestartet. Unter dem Strich ging der Gewinn von Europas größtem Autobauer im ersten Quartal im Jahresvergleich um knapp 41 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro zurück, wie das Unternehmen in Wolfsburg mitteilte. Die Umsatzrendite sank auf 3,6 Prozent nach sechs Prozent vor Jahresfrist. Der Umsatz verbesserte sich dagegen um 2,8 Prozent auf 77,6 Milliarden Euro.
Das Unternehmen müsse eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur sicherstellen, damit es auch in einer sich schnell verändernden Welt erfolgreich bleibe, sagte Finanzchef Arno Antlitz bei der Vorlage der Zahlen. "Gerade, weil die weltweiten ökonomischen Rahmenbedingungen gegenwärtig so unsicher sind, müssen wir uns auf die Dinge konzentrieren, die wir selbst beeinflussen können."
VW erwartet Rendite für Gesamtjahr zwischen 5,5 und 6,5 Prozent
An seiner Prognose für das Gesamtjahr hält das Unternehmen zwar fest und rechnet weiter mit einer Rendite zwischen 5,5 und 6,5 Prozent. Allerdings geht der Autobauer davon aus, dass sie sich am unteren Ende der Bandbreite bewegt.
Herausforderungen ergäben sich insbesondere aus einem Umfeld politischer Unsicherheit, zunehmender Handelsbeschränkungen und geopolitischer Spannungen, der steigenden Wettbewerbsintensität, volatilen Rohstoff-, Energie- und Devisenmärkten sowie aus verschärften emissionsbezogenen Anforderungen, hieß es.
Höhere US-Zölle noch gar nicht mit einberechnet
Die jüngsten Autozölle in den USA sind in der Prognose noch nicht enthalten. Auf Auto-Einfuhren in die USA sind seit April zusätzliche Abgaben von 25 Prozent fällig, für Autoteile sollen ab Mai Zölle gelten. Am Dienstag kündigte US-Präsident Donald Trump allerdings an, die Folgen der von ihm eingeführten Sonderzölle abzumildern. Davon sollen vor allem die Unternehmen profitieren, die Fahrzeuge in den USA bauen. Eine Reihe von Autobauern - darunter Volkswagen - und andere Branchenvertreter hatten zuletzt in einem Schreiben vor den Folgen der Zölle gewarnt.
VW-Finanzchef Arno Antlitz begründet den Gewinneinbruch mit der steigenden Nachfrage nach Elektroautos in Westeuropa, wo inzwischen jedes fünfte verkaufte Auto vollelektrisch sei. Autobauer verdienen immer noch weniger Geld mit den Stromern als mit Verbrenner-Modellen. Ein wichtiger Grund dafür sind die hohen Kosten für die Batterien. Der Umsatz verbesserte sich dagegen um 2,8 Prozent auf 77,6 Milliarden Euro. VW hatte die Zahlen bereits Anfang April vorgelegt.
Ähnliche Gewinneinbrüche bei Mercedes-Benz
Auch Autobauer Mercedes-Benz verzeichnete im ersten Quartal einen Gewinneinbruch. Von Januar bis März sackte der Betriebsgewinn um gut 40 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen mitteilte. Dem Autobauer hat vor allem das schwache Geschäft im wichtigen Markt China zu schaffen gemacht. Mercedes sprach von einem soliden Ergebnis in einem dynamischen Marktumfeld. Wegen der unklaren US-Zollpolitik kann der schwäbische Autobauer keinen Jahresausblick geben.
Mit Informationen von dpa und Reuters
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