Ein Soldat des Logistikbataillons 171 des Bundeswehr trägt ein Abzeichen der Eingreiftruppe NATO Response Force (NRF)
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Ein Soldat des Logistikbataillons 171 des Bundeswehr trägt ein Abzeichen der Eingreiftruppe NATO Response Force (NRF).

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Nato will schnelle Eingreifkräfte massiv verstärken

Die Nato will die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte von 40.000 auf mehr als 300.000 erhöhen. Das kündigte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag vor dem Gipfeltreffen der 30 Nato-Mitgliedstaaten in Madrid an.

Es ist eine massive Aufstockung: Die Nato will die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte (NRF) von 40.000 auf mehr als 300.000 erhöhen. Das kündigte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag vor dem Gipfeltreffen der 30 Mitgliedstaaten der Nato in Madrid an.

Verstärkung der Nato im Osten

Beim Nato-Gipfel am Mittwoch und Donnerstag wird das wichtigste Thema der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sein. Neben dem angekündigtem Ausbau der schnellen Eingreifkräfte ist unter anderem im Gespräch, künftig dauerhaft deutlich mehr Nato-Truppen im östlichen Bündnisgebiet stationiert zu haben als vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. Zudem sollen Strukturen aufgebaut werden, die im Fall einer konkreten Bedrohung eine noch schnellere Verstärkung der vor Ort befindlichen Kräfte ermöglichen.

Erdogan blockiert Nato-Beitritt von Schweden und Finnland

Auch andere Themen werden schon vor dem offiziellen Beginn des Nato-Gipfels diskutiert: Im Streit um eine Aufnahme Schwedens und Finnlands in die Nato will sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö und der schwedischen Ministerpräsidentin Magdalena Andersson treffen. Das Gespräch soll in Madrid stattfinden, wo sich die Staats- und Regierungschefs der Nato zum Gipfeltreffen versammeln.

Schweden und Finnland haben Mitte Mai die Aufnahme in die Nato beantragt. Die Türkei blockiert bislang einen Beitritt. Begründet wird dies mit einer angeblichen Unterstützung Finnlands und Schwedens für "Terrororganisationen" wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der syrischen Kurdenmiliz YPG. Die Ministerpräsidentinnen Andersson und Marin aus Schweden und Finnlandweisen das zurück.

Proteste gegen Nato-Gipfel in Madrid

In Madrid sind derweil tausende Menschen gegen das Treffen der Militärallianz auf die Straße gegangen. Begleitet von zahlreichen Polizisten zogen die Demonstranten am Sonntag durch die Innenstadt und riefen in Sprechchören "Nein zum Krieg, nein zur Nato".

An der Demonstration nahmen nach Behördenangaben 2.200 Menschen teil, nach Angaben der Organisatoren waren es 30.000. Minister der linken Podemos-Partei, die an der Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez beteiligt ist, wurden bei der Demonstration nicht gesichtet. Lediglich der Staatssekretär Enrique Santiago von den Kommunisten nahm daran teil.

Video: G7-Proteste in Madrid

In Madrid sind tausende Menschen gegen den geplanten Nato-Gipfel auf die Straße gegangen.
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In Madrid sind tausende Menschen gegen den geplanten Nato-Gipfel auf die Straße gegangen.

Von Schloss Elmau nach Madrid

Der Nato-Gipfel beginnt am Dienstagabend mit einem Abendessen beim spanischen König Felipe VI. und dauert bis Donnerstag. Neben Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nehmen insbesondere US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Boris Johnson an dem Treffen teil. Sie werden vom G7-Gipfel aus nach Madrid weiterreisen.

Europäische Perspektiven

BR24 wählt regelmäßig Inhalte von unseren europäischen öffentlich-rechtlichen Medienpartnern aus und präsentiert diese hier im Rahmen eines Pilotprojekts der Europäischen Rundfunkunion. Aktuell im Fokus: Der NATO-Gipfel in Madrid.

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