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Clemens Fuest, der Präsident des ifo-Instituts

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Vor den Sondierungsgesprächen: ifo-Chef empfiehlt Steuersenkung

Vor den Sondierungsgesprächen: ifo-Chef empfiehlt Steuersenkung

Eine Woche vor den Sondierungsgesprächen war der Chef des Münchner ifo-Instituts Clemens Fuest in Berlin – mit Ratschlägen für eine neue Regierung in Sachen Digitalisierung, Bildung, Steuern und Europa. Von Wolfgang Kerler

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Wolfgang Kerler

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt am .

Clemens Fuest empfiehlt die Schaffung einer Digitalisierungskommission, da die Herausforderungen der Digitalisierung fast alle Politikfelder beträfen. Außerdem rät er davon ab, in ganz Deutschland flächendeckend Glasfasernetze zu verlegen. Das dauere zu lange, koste zu viel Geld – und in manchen Regionen sei gar nicht genug Nachfrage da. Die Mittel seien woanders besser angelegt, zum Beispiel in der Bildung.

Entlastung um über 30 Milliarden

Unnötige Ausgaben sollte der Staat aus Sicht des ifo-Chefs streichen, trotz sprudelnder Steuereinnahmen. Der Staat solle die Bürger lieber entlasten. 2019 wären 33 Milliarden Euro möglich, sagt Fuest, im Jahr darauf sogar 40 Milliarden, wenn der Staat die Steuerquote konstant halten wolle. 


"Da ist jetzt noch nicht eingerechnet, dass die Wachstumsprognosen derzeit nach oben revidiert werden. Allerdings sollte man Steuerpolitik nicht nach kurzfristiger Konjunktur machen. Steuermehreinnahmen durch starke Konjunktur stehen ja nicht dauerhaft zur Verfügung."
Clemens Fuest, ifo-Institut München

Fuest lehnt Macrons Vorschläge ab

Von den Vorschlägen des französischen Präsidenten zur Reform der Eurozone hält Clemens Fuest nichts.


"Europarlament, Eurozonenbudget, europäischer Finanzminister – all diese Dinge werden kein Problem der Eurozone lösen, sondern die Probleme eher verschärfen."
Clemens Fuest, ifo-Insitut München


Transferzahlungen von reichen an ärmere Euroländer würden eher zum Zerbrechen der Währungsunion führen, fürchtet der Ökonom.