FDP-Chef Lindner hält nichts davon, den Beginn der Weihnachtsferien noch weiter vorzuziehen. Er warnte im B5-Thema des Tages davor, ein solcher Schritt würde die Familien überfordern. Das zwischenzeitlich genannte Datum vom 16. Dezember hält Lindner für zu früh.
"Da werden wieder viele Familien in Schwierigkeiten kommen, die Betreuung sicherzustellen, und auch viel Unterricht fällt aus." Christian Lindner, FDP-Vorsitzender
Lindner: Viele Corona-Maßnahmen ohne "wissenschaftliche erhärtete Begründung"
Außerdem kritisierte er, dass das Infektionsgeschehen an den Schulen öffentlich stärker dargestellt werde, als es sich an den "Zahlen ausweislich der vorliegenden Statistiken" darstelle.
Es sei zwar richtig, dass die Corona-Beschränkungen verlängert und verschärft werden - viele Maßnahmen hätten aber keine "wissenschaftlich erhärtete Begründung im Infektionsgeschehen".
"Ein Verödungsprogramm für die Innenstädte"
Lindner verwies dabei vor allem auf die Hygienekonzepte in Handel und Gastronomie. Den Vorschlag des Bundes, die Zahl der Personen auf einen Kunden pro 25 Quadratmeter in Geschäften zu begrenzen, wies der FDP-Chef zurück. Es sei ein "Verödungsprogramm für die Innenstädte" und ein "Programm, die Marktanteile von Amazon in noch höhere Höhen zu schrauben".
Lindner sagte, der Einzelhandel sei die nächste Branche, die jetzt schwer von "Maßnahmen getroffen werde, die sich nicht alleine aus dem Inzidenzgeschehen ergeben würden".
Ideen: Einkaufs-Zeitfenster und Taxigutscheine für Risikogruppen
Lindner forderte statt neuer Personenbeschränkungen für Geschäfte, die Risikogruppen besser zu schützen. Er schlug dazu erneut "exklusive Zeitfenster für vulnerable Gruppen" oder Taxigutscheine vor, damit Menschen mit Vorerkrankungen Öffentliche Verkehrsmittel vermeiden könnten. Man müsse die "nationalen Kraftanstrengungen darauf konzentrieren, nicht das ganze Land lahmzulegen, um dann zu versuchen, die wirtschaftlichen Schäden zu beseitigen", so der FDP-Chef.
Lindner gegen "Corona-Soli"
Den Vorschlag des Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Stephan Weil, einen Corona-Soli einzuführen, um die Gesundheitskosten abzufedern, hält Lindner für falsch. Das trage nicht zur Beruhigung der vielen Solo-Selbständigen bei, die sich um ihre Existenz sorgten. Man brauche im Gegenteil "einen Staat, der wieder ordentlich wirtschaftet". Es würden so viele Schulden wie noch nie gemacht. Außerdem würden oft neue Schulden mit Corona begründet, obwohl sie nichts damit zu tun hätten und es einfach nur Subventionen seien, sagte Lindner.
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