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Weltweite Proteste gegen Jerusalem-Entscheidung

Weltweite Proteste gegen Jerusalem-Entscheidung

Nach den Freitagsgebeten haben Muslime in aller Welt gegen die US-Entscheidung demonstriert, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Bei Zusammenstößen von Palästinensern mit israelischen Sicherheitskräften wurden Dutzende Menschen verletzt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Palästinenser verbrannten im Westjordanland Reifen und warfen Steine und Flaschen auf israelische Soldaten. Es kam unter anderem zu Ausschreitungen in Bethlehem, Nablus, Hebron und Gaza im Gazastreifen. Allein in der Nähe von Nablus gab es mindestens 40 Verletzte, unter anderem durch den Einsatz von Tränengas und Gummimantelgeschossen, wie der Rettungsdienst Roter Halbmond mitteilte. 

Nach einem Bericht des Fernsehsenders Al-Dschasira setzten Sicherheitskräfte in Hebron auch scharfe Munition ein. Israelische Polizisten und Soldaten vertrieben Demonstranten am Damaskus-Tor, einem Zugang zur Jerusalemer Altstadt. Israel verstärkte die Sicherheitskräfte um die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem, einem der wichtigsten Heiligtümer für Muslime. 

Proteste in Malaysia, Indonesien, Pakistan und Iran

Im Iran strömten Hunderte Gläubige auf die Straßen und riefen Parolen gegen die USA und Israel. Die Demonstranten riefen "Nieder mit Amerika", "Nieder mit Israel" und "Befreiung Jerusalems steht bevor". Außerdem verbrannten die Demonstranten Flaggen der USA, Israels sowie Bilder des US-Präsidenten. In Pakistan forderte religiöse Führer muslimische Staaten auf, ihre diplomatischen Beziehungen zu den USA zu kappen. Das Außenministerium warf der Regierung in Washington vor, den rechtlichen und historischen Status Jerusalems zu ändern. In Malaysia und Indonesien gingen unterdessen Tausende Menschen auf die Straße, um gegen die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch US-Präsident Donald Trump demonstrieren.

Tausende Türken demonstrieren in Istanbul

In Istanbul demonstrierten tausende Türken nach dem Freitagsgebet gegen Trumps Entscheidung. Die Demonstranten, die durch das konservative Viertel Fatih zogen, hielten Plakate mit der Aufschrift "Jerusalem ist unsere Ehre" und "Nieder mit Amerika, nieder mit Israel" hoch. Viele schwenkten palästinensische Flaggen, während sie Slogans gegen Israel und die USA riefen.

Der Streit um Jerusalem zählt zu den größten Hindernissen auf dem Weg zu einer Lösung des seit Jahrzehnten schwelenden Nahostkonflikts. Israel beansprucht ganz Jerusalem als seine Hauptstadt, während die Palästinenser den 1967 von Israel eroberten Ostteil als Hauptstadt eines künftigen unabhängigen palästinensischen Staats betrachten. Die internationale Gemeinschaft hat den Palästinensern immer wieder versichert, dass der Status Jerusalems in Verhandlungen entschieden werden solle. US-Präsident Donald Trump vollzog hier mit seinem Schritt am Mittwoch eine Kehrtwende.