„Laetitia Chen“, „Alex Li“ oder „Jason Wang“ - unter Namen wie diesen richten chinesische Geheimdienste Fake-Profile in sozialen Netzwerken ein. Bei LinkedIn beispielsweise geben sich die vermeintlichen Personen als Manager von Consulting-Firmen oder als Mitarbeiter von Headhunting-Agenturen aus.
Zehntausende wurden schon angesprochen – die Dunkelziffer ist hoch
Nach Erkenntnissen des Bundesamts für Verfassungsschutz versuchen die chinesischen Geheimdienste auf diesem Weg, an Informationen zu kommen und nachrichtendienstliche Quellen anzuwerben. Bei mehr als 10.000 deutschen Staatsangehörigen sei es bereits zu solchen Kontaktversuchen gekommen, heißt es in einer Mitteilung der Verfassungsschutzbehörde; es dürfte eine hohe Dunkelziffer an Zielpersonen und Fake-Profile geben, die noch nicht identifiziert sind.
Betroffene sollen den Verfassungsschutz kontaktieren
Der Präsident des Bundeamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, sieht in dem Vorgehen einen „breit angelegten Versuch der Infiltration insbesondere von Parlamenten, Ministerien und Behörden.“
Das Bundesamt habe deshalb seine Sensibilisierungsbemühungen verstärkt und eine Email-Adresse eingerichtet: Wer den Eindruck hat, von einem chinesischen Fake-Profil kontaktiert worden zu sein, kann dies mitteilen unter soziale_netzwerke@bfv.bund.de.