Im Interview sagte Schellnhuber: "Für die USA kann es eine ganz verheerende Wirkung haben. Denn wir reden ja beim Übergang zu erneuerbaren Energien vom größten Projekt des 21. Jahrhunderts und wenn die bisher führende Wirtschaftsmacht da nicht mitmacht, dann wird sie ihre Wettbewerbsfähigkeit einbüßen." US-Präsident Trump verkünde zwar, die USA wieder ganz nach vorne bringen zu wollen, aber was er mit seinem Handeln eigentlich forciere, sei "Make China great again". Schellnhuber kann sich deshalb gut vorstellen, "dass der nächste Präsident oder die nächste Präsidentin der USA händeringend versuchen wird, diesen Fehlgriff wiedergutzumachen".
Schnellhuber zeigte sich überzeugt davon, dass sich der Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen durch stärkere Anstrengungen anderer Staaten ausgleichen lässt. "Der Ehrgeiz muss natürlich erhöht werden." Der Ausstieg der USA sei in gewisser Weise sogar ein Signal an die Weltgemeinschaft, mehr zu tun. Denn das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, sei zwar richtig, aber: "Was die Nationen hinterlegt haben an Versprechen, reicht ohnehin nicht aus". eshalb müsse nun nachgelegt werden. Was die Machbarkeit des 2-Grad-Ziels angeht, ist der Klimaexperte zuversichtlich: "Technisch, ökonomisch, ja sogar, wenn wir uns die einzelnen sozialen Prozesse anschauen, ist es absolut möglich. […] Es geht eigentlich nur darum, das Tempo zu erhöhen." Hans-Joachim Schellnhuber