Die USA verlangen ab 5. Januar von Einreisenden aus der Volksrepublik China einen negativen Corona-Test - unabhängig von der Nationalität. Ab dann müssen Flugreisende, "die zwei Jahre und älter sind und aus China kommen, spätestens zwei Tage vor ihrem Abflug aus China, Hongkong und Macau einen Test machen und den Fluggesellschaften bei der Abreise ein negatives Testergebnis vorlegen", erklärte die US-Gesundheitsbehörde CDC.
Anlass ist zum einen ein massiver Anstieg der Infektionszahlen in China nach der Zurücknahme der dort lange praktizierten Null-Covid-Politik. Hinzu kommt, dass am 22. Januar das chinesische Neujahr beginnt - die Hauptreisezeit im Reich der Mitte. Am Dienstag hatte China bekanntgegeben, die Ausgabe von Reisepässen erstmals seit dem Beginn der Pandemie wieder aufzunehmen.
Länder ergreifen Maßnahmen
Andere Länder haben ähnliche Maßnahmen ergriffen, um eine weitere Ausbreitung jenseits der chinesischen Grenzen zu unterbinden. Japan etwa will von Einreisenden aus China einen negativen Corona-Test bei der Ankunft verlangen, Malaysia gab neue Maßnahmen zur Nachverfolgung und Überwachung des Infektionsgeschehens bekannt.
Japan, Indien, Südkorea und Taiwan verlangen Virustests von Besuchern aus China; ebenso Italien. Auch in Deutschland waren zuletzt entsprechende Forderungen laut geworden.
EU berät über koordinierte Maßnahmen
Italiens Gesundheitsminister Orazio Schillaci ordnete am Mittwoch "verpflichtende Covid-19-Antigen-Abstriche und die damit verbundene Virus-Sequenzierung für alle Passagiere an, die aus China kommen und durch Italien reisen". Diese Maßnahme sei "unerlässlich, um die Überwachung und Identifizierung aller Varianten des Virus zum Schutz der italienischen Bevölkerung sicherzustellen". Auch Frankreich erwägt die Verhängung neuer Maßnahmen.
Die Europäische Kommission will heute über "mögliche Maßnahmen für ein koordiniertes Vorgehen" der EU-Staaten beraten. Es sei ein Treffen mit Vertretern der Gesundheitsministerien der 27 Mitgliedstaaten einberufen worden, sagte eine Kommissionssprecherin der Nachrichtenagentur AFP.
Hunderttausende Corona-Tote in China befürchtet
Nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Zwangsquarantäne, Massentests und Kontaktverfolgung hatte das bevölkerungsreichste Land der Erde am 7. Dezember seine harte Null-Toleranz-Politik plötzlich aufgehoben - und damit einen explosionsartigen Anstieg der Coronazahlen ausgelöst.
Die Kehrtwende wurde damit begründet, dass die Infektionen mit den neuen Omikron-Varianten nicht mehr so schwer verliefen. Doch sah die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Grund vor allem darin, dass die Lage außer Kontrolle geraten war und die harten Maßnahmen nicht mehr durchgehalten werden konnten.
Allein in der Stadt Qingdao gab es vor einer Woche täglich fast eine halbe Million neue Corona-Infektionen. Inzwischen hat die nationale Gesundheitskommission die Veröffentlichung von Infektions- und Totenzahlen eingestellt.
Mit Informationen von dpa und AFP
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