(Archivbild) US-Bischöfin Budde sprach am Kirchentag in Hannover über die Situation in den USA
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US-Bischöfin Budde am Kirchentag: "Traumatische Zeit" in den USA

US-Bischöfin Budde am Kirchentag: "Traumatische Zeit" in den USA

Standing Ovations für US-Bischöfin Budde: Mit Applaus wurde die Theologin beim Kirchentag in Hannover empfangen. Dort sprach sie auch über die Lage in den USA. Bundestagspräsidentin Klöckner stand außerdem zu ihrer Kirchen-Kritik Rede und Antwort.

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Die US-amerikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde hat die aktuelle Situation in den Vereinigten Staaten als sehr unübersichtlich bezeichnet. "Die Dinge passieren so schnell und so viele Dinge werden gleichzeitig abgebaut oder angegriffen, dass es verwirrend ist", sagte die Bischöfin der episkopalen Diözese von Washington D.C. am Samstag auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover dem Evangelischen Pressedienst (epd).

US-Bischöfin mit Beifall in Hannover empfangen

Bischöfin Budde wurde in Hannover mit stehendem Beifall und großer Begeisterung in der voll besetzten Messehalle von Tausenden Kirchentagsteilnehmern empfangen. Sie bezeichnete den Empfang selbst als "sehr bewegend". Sie wünschte, sie würde Deutsch sprechen, sagte sie am Anfang ihrer Bibelarbeit zu einem Text aus dem Matthäus-Evangelium über die Auferstehung Jesu.

Budde war mit einer Predigt am Tag nach der zweiten Amtseinführung von Donald Trump weltweit bekannt geworden. Darin rief sie den anwesenden US-Präsidenten auf, Erbarmen und Mitgefühl mit den Schwächsten zu zeigen. Beim Kirchentag wies sie auf die lebensverändernde Kraft des Christentums hin. Es gelte, in jedem Leben auf die innere Kraft zu vertrauen und das Richtige zu tun.

Budde zu Situation in den USA: Es braucht Zeit und Geduld

In Bezug auf die Situation in den USA räumte Budde in Hannover zunächst ein, dass sie keine Expertin für Politik und soziale Bewegungen sei. Aber aus ihrer Sicht sei dies gerade "eine ziemlich traumatische Zeit". Auf jeden Fall sei das so im Vergleich zur ersten Trump-Regierung. Momentan arbeiteten die Menschen sehr hart, um bestimmte Dinge zu schützen, die Schulen, die Migranten und Tausende von Menschen, die plötzlich ihre Arbeit verloren haben.

Zugleich mahnte die 65-Jährige zur Geduld: "Wir brauchen eine breite Koalition von Menschen, die sich einig sind, dass wir eine neue Vision für unser Land brauchen, die auf der Menschenwürde und gemeinsamen Werten beruht." Deshalb brauche es Zeit. Die Menschen benötigten Zeit, um sich zu organisieren und ihren Weg zu finden.

Klöckner: "Kirche darf keine Partei sein"

Rede und Antwort stand außerdem bei dem Protestantentreffen die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) zu ihrer Kritik an den Kirchen. Die CDU-Politikerin stellte sich der Diskussion um ihre Aussagen von Ostern, wonach sie sich von den Kirchen weniger Stellungnahmen zu tagesaktuellen Themen erhoffe. Die Kirche müsse sich zu Sinnfragen äußern, bekräftigte Klöckner auf dem "Roten Sofa" der evangelischen Publizistik. Klöckner sagte über die Kirche: "Sie darf keine Partei sein." Kirche müsse ein Tick mehr sein als eine Nichtregierungsorganisation: "Und das Tick mehr sein, ist der Glaube."

Die Bundestagspräsidentin hatte sich zu Ostern in der "Bild am Sonntag" von den Kirchen mehr Sinnstiftung und weniger Stellungnahmen zu tagesaktuellen Themen gewünscht. Ihre Äußerungen stießen auf teils scharfen Widerspruch. Vor dem Kirchentagspublikum ergänzte die Katholikin, sie wünsche sich lautere Töne von der Kirche, wenn es um Fragen wie den Schutz des ungeborenen Lebens oder die Sterbebegleitung gehe.

Mit Informationen von epd.

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