Den CAT-Berechnungen zufolge würde der Ausstieg der USA die Erderwärmung bis 2100 um weitere 0,4 Grad verstärken. Die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter werde dann 3,2 Grad statt 2,8 Grad betragen, warnte die Organisation.
US-Austritt erst 2020 möglich
Unter Präsident Barack Obama hatten die USA, der zweitgrößte CO2-Emittent der Welt, zugesagt, ihre Emissionen bis 2025 um 26 bis 28 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 zu verringern. Obamas Amtsnachfolger Donald Trump kündigte aber im Juni den Ausstieg seines Landes aus dem Pariser Abkommen an. Aus formalen Gründen ist die Kündigung aber frühestens in zwei Jahren möglich und der Vollzug des Austritts erst Ende 2020 - einen Tag nach der nächsten regulären US-Präsidentschaftswahl.
China und Indien als Vorreiter
Aus dem CAT-Bericht ging ebenfalls hervor, dass China und Indien langsam den Wandel zu ökologischeren Volkswirtschaften vollziehen. China hatte seinen CO2-Ausstoß zwischen 2000 und 2010 zwar um 110 Prozent gesteigert. Zwischen 2010 und 2015 habe sich der Ausstoß von Treibhausgasen aber nur um 16 Prozent erhöht. Der für 2030 vorhergesehene Treibhausgasausstoß von Indien sei im Laufe des vergangenen Jahres um ein Fünftel verringert worden.
"Man sieht deutlich, wer die Anführer sind", erklärte Bill Hare vom Forschungsinstitut Climate Analytics zu dem Befund. Während die US-Regierung im Klimaschutz untätig bleibe, machten China und Indien Tempo.
Das Pariser Abkommen sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, möglichst aber auf 1,5 Grad. Dadurch sollen katastrophale Folgen der Erderwärmung wie das Versinken ganzer Landstriche durch den Anstieg der Meeresspiegel verhindert werden.