Allzu oft kommt es nicht vor, dass ein US-Außenminister mit sämtlichen EU-Amtskollegen in Brüssel zu Mittag isst: Schon deshalb steht das Treffen unter besonderer Beobachtung. Hinzu kommt, dass Rex Tillerson US-Medienberichten zufolge schon bald abgelöst werden dürfte – wegen zu starker Meinungsverschiedenheiten mit Präsident Trump.
Schon seit Wochen geplant
Als Solidaritäts-Botschaft für Tillerson will die EU die Einladung des Außenministers zum Mittagsmahl indes nicht verstanden wissen: Das Treffen sei schon seit Wochen geplant gewesen, erklärte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini auf Nachfrage.
Nordkorea, Syrien, Iran und Russland
Zu besprechen gibt es in jedem Fall eine ganze Menge: Die atomare Bedrohung durch Nordkorea, den Krieg in Syrien oder den richtigen Umgang mit dem Iran zum Beispiel. Später, beim Abendessen im Kreis seiner NATO-Kollegen, wird es für Tillerson auch um die schwierigen Beziehungen zu Russland gehen.
US-Beistands-Bekundung an Europa
Ohne dass der US-Außenminister dies offen aussprechen muss, ist der Besuch in Brüssel an sich schon eine Beistands-Bekundung an die Adresse Europas. Erst vor wenigen Tagen hatte Tillerson in einer Rede bekräftigt, dass die Sicherheitszusagen an die europäischen Alliierten unter Präsident Trump ‚in Stein gemeißelt‘ seien. Trump selber hatte wegen widersprüchlicher Aussagen im Wahlkampf und danach bei der EU und der NATO immer wieder für Nervosität gesorgt.