Es sei nicht gelungen, Regierungsinstitutionen aufzubauen und zu reformieren, erklärte der Generalinspekteur des US-Senats für den Wiederaufbau in Afghanistan (Sigar), John Sopko, in einem in Washington vorgestellten Bericht. Die US-Regierung und das US-Militär hätten viel zu viel Geld viel zu schnell in einem Land ausgegeben, das schlecht darauf vorbereitet gewesen sei. Das habe der Korruption Tür und Tor geöffnet.
Zu wenig Fachwissen genutzt
Viele Projekte, die zudem mit zu wenig Fachwissen umgesetzt worden seien, hätten mehr geschadet als geholfen. Sie hätten in der Bevölkerung "Könige der Patronage" geschaffen. Marginalisierte Afghanen hätten deshalb "natürliche Verbündete" in den Taliban gesucht und gefunden.
Wunde Punkte
Der Bericht konzentriert sich auf die "Stabilisierungsbemühungen" von Militär und zivilen Helfern für unsichere Gegenden und ist der vierte in einer Serie sogenannter "Lehren" (Lessons Learned), die Sigar in den vergangenen Monaten zu dem mehr als 16-jährigen Hilfs- und Militäreinsatz vorgestellt hat. Die Vorwürfe sind nicht neu, treffen aber wunde Punkte in einer Zeit, da die radikal-islamischen Taliban wieder mindestens 14,5 Prozent des Landes kontrollieren und landesweit afghanischen Sicherheitskräften täglich schwer zusetzen.