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"Unwort des Jahres" steht auf einer Leinwand

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"Unwort des Jahres": "Fake News" und "atmender Deckel" im Rennen

Begriffe wie "Fake News" und "atmender Deckel" haben Chancen, "Unwort des Jahres 2017" zu werden. Das teilte eine Sprecherin der sprachkritischen Jury in Darmstadt mit.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Der Begriff "Fake News" bezieht sich auf vorgetäuschte oder falsche Nachrichten und wurde unter anderem von US-Präsident Donald Trump häufiger verwendet. "Atmender Deckel" stammt aus der Diskussion über die Begrenzung der Flüchtlingszahlen. Das "Unwort des Jahres" soll am 16. Januar 2018 in Darmstadt bekanntgegeben werden. Für 2016 war der Begriff "Volksverräter" gewählt worden.

Für das "Unwort des Jahres" sind bis kurz vor Weihnachten rund 780 Vorschläge eingegangen, davon fast 500 unterschiedliche Ausdrücke. Zu den häufig genannten Begriffen zählen nicht nur "Fake News" (12 Mal) und "atmender Deckel" (11 Mal), sondern auch "alternative Fakten" (56 Mal) sowie "Bio-Deutsche" (10 Mal).

Jury will Diskriminierung anprangern

Die sechsköpfige Jury "Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres" kürt jährlich Wörter und Formulierungen, die nach ihrer Auffassung "gegen sachliche Angemessenheit oder Humanität verstoßen.“ Gesucht werden etwa Begriffe, die gegen das "Prinzip der Menschenwürde" und "Prinzipien der Demokratie" verstoßen, weil sie "einzelne gesellschaftliche Gruppen diskriminieren" oder "euphemistisch, verschleiernd oder gar irreführend" seien.

Das "Wort des Jahres 2017" steht schon fest. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden entschied sich am 8. Dezember für "Jamaika-Aus" - der Begriff steht für das Ende der Gespräche über eine Regierungsbildung zwischen CDU, CSU, Grünen und FDP.