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Start einer nordkoreanischen Langstreckenrakete

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UN-Sicherheitsrat tagt wegen Raketentest

Der Konflikt mit Nordkorea ist durch den neuen Raketentest weiter eskaliert: Japans Regierungschef Shinzo Abe sprach von einer "beispiellosen und ernsthaften" Bedrohung. Der UN-Sicherheitsrat kommt heute zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock.

Abe kündigte an, gemeinsam mit US-Präsident Donald Trump den Druck auf die international weitgehend isolierte Führung in Pjöngjang weiter zu erhöhen. Darauf habe er sich mit Trump verständigt. Der US-Präsident habe ihm versichert, "zu hundert Prozent" an der Seite Japans zu stehen. 

"Ungeheuerlicher Akt"

Der Überflug der Rakete sei ein "ungeheuerlicher Akt", der Frieden und Sicherheit in der Region großen Schaden zufüge, sagte Abe. Japan werde "alle Schritte" unternehmen, um seine Bevölkerung zu schützen. Diplomaten zufolge soll der UN-Sicherheitsrat am Nachmittag in New York auf Antrag Japans und der USA zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. 

Der Regierung in Tokio zufolge stürzte die Rakete rund 1.180 Kilometer östlich der zweitgrößten japanischen Insel Hokkaido ins Meer. Das südkoreanische Militär teilte mit, die Rakete sei von Sunan nahe der Hauptstadt Pjöngjang aus abgefeuert worden. Das Geschoss habe eine Strecke von 2.700 Kilometern zurückgelegt und eine maximale Höhe von rund 550 Kilometern erreicht.

Keine akute Gefahr für Japan

Japan hatte in der Vergangenheit angekündigt, nordkoreanische Raketen abzuschießen, die eine Bedrohung japanischen Territoriums darstellten. Bei dem rund zweiminütigen Überflug der Rakete am Dienstag sei die Armee jedoch zu der Einschätzung gekommen, dass keine Gefahr für japanisches Gebiet bestehe, sagte Verteidigungsminister Itsunori Onodera.

Zuletzt hatte eine nordkoreanische Rakete im Jahr 2009 Japan überquert. Pjöngjang zufolge handelte es sich damals um einen Satellitenstart. Die USA, Japan und Nordkorea vermuteten hingegen einen Test einer Interkontinentalrakete. 

Südkorea droht mit "starker Antwort"

Das südkoreanische Außenministerium warnte, dass auf Nordkorea eine "starke Antwort" zukommen würde, wenn die "Provokationen" fortgesetzt würden. Das Ministerium appellierte zudem an Pjöngjang, Gesprächen über das Nuklearprogramm des Landes zuzustimmen. Dieses zu beenden, sei die einzige Möglichkeit, die Sicherheit und wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu garantieren.