Kommt es zu der von Moskau gewünschten Dringlichkeitssitzung, dann rechnen Beobachter mit einer direkten Konfrontation Nebensjas mit Großbritanniens UN-Botschafterin Karen Pierce.
Heftiger Schlagabtausch zwischen Russland und Großbritannien
Schon gestern waren die unversöhnlichen Positionen der beiden Länder bei der ersten direkten Konfrontation seit dem Vorfall deutlich geworden. Die Sondersitzung des Exekutivrats der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag endete mit heftigen gegenseitigen Vorwürfen. London beharrte darauf, dass Moskau hinter der Attacke stecke. Die britische Regierung bezeichnete den russischen Vorschlag, gemeinsam zu ermitteln, als "pervers".
Russland wies dagegen die Vorhaltungen Großbritanniens erneut als haltlos zurück. Das Land habe längst alle Bestände seiner C-Waffen vernichtet. Zuvor hatte Russland die Vorwürfe Großbritanniens bereits als inszeniert bezeichnet. Es handele sich um eine "groteske Provokation, grob fabriziert von den britischen und amerikanischen Geheimdiensten"», sagte der Chef des russischen Auslandsgeheimdienst SWR, Sergej Naryschkin, in Moskau. Die EU-Staaten wiesen die Vorhaltungen Russlands dagegen als total inakzeptabel zurück.
Russland scheitert vor OPCW-Exekutivrat
Ein Vorschlag Moskaus zu einer unabhängigen Untersuchung mit Beteiligung Russlands wurde bei der OPCW-Sitzung mehrheitlich abgelehnt, wie der russische Vertreter bei der Organisation, Alexander Schulgin, mitteilte. Russland hatte das Ansinnen gemeinsam mit China und dem Iran vorgebracht.
Laborergebnisse werden nächste Woche erwartet
Die OPCW erwartet in der kommenden Woche die Ergebnisse der Laboruntersuchungen. Sie werde den Bericht dann an Großbritannien übergeben, teilte die Organisation bei der Sondersitzung ihres Exekutivrates mit, die Russland beantragt hatte. OPCW-Experten hatten Proben im britischen Salisbury entnommen sowie auch Blutproben der Opfer bekommen. Diese werden in internationalen Labors analysiert.