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Umstrittene Selmayr-Beförderung: Giegold kritisiert Juncker

Umstrittene Selmayr-Beförderung: Giegold kritisiert Juncker

Der EU-Abgeordnete Sven Giegold (Bündnis 90/Die Grünen) hat nach der umstrittenen Beförderung von Martin Selmayr zum Generalsekretär der EU-Kommission das intransparente Berufungsverfahren kritisiert.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Im Interview mit der radioWelt am Morgen sagte Sven Giegold: "In Zukunft sollten in allen EU-Institutionen solche Posten öffentlich ausgeschrieben werden, dann gibt es auch nicht eine solche Aufregung." Die Beförderung von Martin Selmayr auf diesen Posten des Generalsekretär der EU-Kommission sei nicht einmal den Kommissaren bekannt gewesen. Innerhalb weniger Minuten hätten sie die Entscheidung schließlich abgenickt, betonte Giegold.

Auf die Fragen warum EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker dann diesen intransparenten Weg gewählt habe, sagte Giegold, Juncker habe möglicherweise von den Konsequenzen Angst gehabt.

Zu viele EU-Positionen für Deutsche?

Deutschland sei jahrelang personell in den europäischen Institutionen unterrepräsentiert gewesen. Diese habe sich in den letzten Jahren geändert, zum einen, weil es gute Kandidaten aus Deutschland geben aber auch „weil Deutschland mit der Krise eine wachsende Machtposition hat“.

Nun gehe eine weitere Position, "noch dazu so eine wichtige, auch noch an einen Deutschen und das hat bei vielen Kollegen das Fass zum Überlaufen gebracht und vielleicht hatte Herr Juncker davor auch Angst."

Er persönlich finde nicht, dass Herr Selmayr bestraft werden sollte, weil er ein Deutscher sei, sagte Sven Giegold.

"Wir sollten als Deutsche dieses Thema auch verstehen, dass man den Bogen nicht überspannen darf. Wenn die Partner das Gefühl haben, überall bestimmen nur noch Deutsche, dann schadet das dem Zusammenhalt in der EU. "Sven Giegold