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Kinderarmut Vergleich Studie

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Umfrage: Staat unternimmt zu wenig gegen Kinderarmut

Umfrage: Staat unternimmt zu wenig gegen Kinderarmut

2,7 Millionen Kinder in Deutschland sind von Armut betroffen. Ein Großteil der Bevölkerung meint, Staat und Gesellschaft tun zu wenig, um das Problem zu lösen. Das ist das Ergebnis einer neuen Untersuchung im Kinderreport 2018. Von Jannik Pentz

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

"Was glaubst du, wie viel wird in Deutschland getan, um Kinderarmut bei uns zu bekämpfen?" Diese Frage hat das Kinderhilfswerk sowohl Erwachsenen als auch Kindern und Jugendlichen gestellt. Trotz des Altersunterschieds fallen die Antworten aber in etwa gleich aus: Ein Großteil der Befragten ist laut dem neuen Kinderreport 2018 der Meinung, Staat und Gesellschaft tun "eher wenig" oder "sehr wenig", um Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen.

Geringe Einkommen für viele Grund von Kinderarmut

Den Grund dafür sieht eine Mehrheit der Befragten in zu geringen Einkommen der Eltern. 84 Prozent der Erwachsenen ("Trifft voll und ganz zu" und "Trifft eher zu") und 94 Prozent der Kinder und Jugendlichen erachten die Einkommenssituation als Hauptgrund für Kinderarmut. Außerdem sind 52 Prozent der befragten Kindern und Jugendlichen der Meinung, dass sich die Politik dem Problem Kinderarmut nur unzureichend widme.

"Der Kinderreport 2018 des Deutschen Kinderhilfswerkes zeigt klar und deutlich, dass die Menschen in Deutschland Staat und Gesellschaft in der Pflicht sehen, entschiedener als bisher die Kinderarmut in unserem Land zu bekämpfen." Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes

Kinderarmut durch politische Rahmenbedingungen bekämpfen

Um Kinderarmut effetkiver zu bekämpfen, fordern viele, einkommensschwache Familien und deren Kinder besser zu unterstützen - zum Beispiel mit Lehrmittelfreiheit (94 Prozent), kostenfreien Beteiligungsmöglichkeiten an Bildung, Kultur und Sport (87Prozent) sowie kostenlosen Ganztagsbetreuungen in Schulen und Kitas (87 Prozent) und kostenfreiem Essen in Schule und Kita (84 Prozent).

Außerdem sollten sich Sozialarbeiter verstärkt um benachteiligte Kinder kümmern. Auch das Deutsche Kinderhilsfwerk fordert ein Umdenken in der Politik:

"Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik sind ebenso zu berücksichtigen, wie Familien- und Bildungspolitik, Gesundheits- und Sozialpolitik sowie Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaupolitik." Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Befragte wollen mehr gegen Kinderarmut tun

Doch die Befragten im Kinderreport 2018 wollen das Problem nicht allein der Politik überlassen. Immerhin sind insgesamt 64 Prozent der befragten Erwachsenen bereit, für eine Bekämpfung der Kinderarmut höhere Steuern zu zahlen.