Symbolbild: Eine Frau sucht im Internet nach Informationen.
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Umfrage: Europäer durch Desinformation im Internet verunsichert

Umfrage: Europäer durch Desinformation im Internet verunsichert

Immer mehr Menschen in Europa sind unsicher, ob Informationen im Netz stimmen. Dennoch überprüfen weniger als die Hälfte, die gefundenen Texte und Bilder - so eine Studie der Bertelsmann Stiftung. Der Studienleiter ruft die Politik zum Handeln auf.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Der gezielte Einsatz von Desinformationen und gefälschten Fotos verunsichert einen Großteil der EU-Bürger: Aber mit 44 Prozent hat weniger als die Hälfte der Europäer nach eigenen Angaben schon einmal Informationen aus dem Internet überprüft. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung.

Laut der Studie "Upgrade Democracy", für die im März 2023 mehr als 13.000 EU-Bürgerinnen und -Bürger repräsentativ befragt wurden, sind über die Hälfte häufig oder sehr häufig verunsichert, ob die im Internet aufgenommenen Informationen stimmen.

  • Zum Artikel: Wie Mensch und Maschine Fake-Inhalte erkennen können

Umgang mit Desinformation: 54 Prozent stark verunsichert

Demnach war jeder Zweite, und damit 54 Prozent der gut 13.000 Befragten, in den vergangenen Monaten häufig oder sehr häufig unsicher, ob digitale Inhalte wahr sind. 39 Prozent gaben an, häufig oder sehr häufig absichtlich verbreitete Desinformationen wahrgenommen zu haben. In Deutschland liegen die beiden Werte mit 47 und 29 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt.

"Die Menschen in Europa verspüren eine große Unsicherheit darüber, welchen digitalen Inhalten sie noch vertrauen können und welche absichtlich manipuliert worden sind", erklärte Soziologe und Studienautor Kai Unzicker. Verlässliche Informationen seien jedoch die Grundlage für eine fundierte Meinungsbildung und damit für den demokratischen Diskurs. "Wer die Demokratie schützen und stärken möchte, darf die Bürgerinnen und Bürger im Umgang mit Desinformation nicht allein lassen", appellierte er an die Politik.

Nur 44 Prozent prüfen Informationen selbst nach

Der Umgang mit Falschinformationen ist der Studie zufolge unterschiedlich. 44 Prozent der Befragten stimmte der Aussage zu, sie hätten schon einmal aktiv recherchiert, um herauszufinden, ob eine Nachricht im Internet der Wahrheit entspricht. 22 Prozent bejahten, bereits einen Beitrag oder Account in den Sozialen Medien wegen Desinformation gemeldet zu haben.

Ebenso viele wollen schon jemand anderen persönlich in einem Kommentar oder in einer Nachricht darauf hingewiesen haben, dass er oder sie falsche Tatsachen verbreite. Elf Prozent gaben an, versehentlich falsche Infos im Internet geliked oder weiterverbreitet zu haben. Allerdings muss bei der Beantwortung dieser Frage ein Fehler eingestanden werden, was laut Studienautor nicht jedem leichtfällt.

Umfrage laut Bertelsmann repräsentativ für EU

Die Umfrage ist nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung repräsentativ für die EU und für ausgewählte Mitgliedsländer, darunter Deutschland. Sie wurde von "eupinions", dem europäischen Meinungsforschungsinstrument der Stiftung, durchgeführt. Es hat im März 13.270 Personen im Alter zwischen 16 und 70 Jahren befragt.

Mit Informationen von KNA, dpa

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