Vielleicht ist es Unsicherheit und Nervosität, die im Landkreis Donau-Ries zu Verstimmungen zwischen einigen niedergelassenen Ärzten und dem Landkreis, dem Betreiber der Kreiskliniken von Donauwörth und Nördlingen, geführt haben. Jedenfalls machen die Ärzte dem Landkreis einen schweren Vorwurf: Er hätte ohne Not übrig gebliebene Anti-Corona-Impfdosen an Berufsgruppen "verimpft", die nicht auf der Priorisierungs-Liste der Corona-Virus-Impfverordnung stehen. Pflegepersonal und Ärzteschaft stehen dort ganz vorn.
Übrig gebliebener Impfstoff wohl auch für Küchenhilfen verwendet
Angeblich hatten die beiden Kliniken am 4. Januar mehr Impfdosen bekommen, als sie an diesem Tag an die Mitarbeiter der Intensiv-, der Covid-Station und der Notaufnahme verimpfen konnten. Der übrig gebliebene Impfstoff soll dann auch für Küchenhilfen und Verwaltungsangestellte in den Kliniken verwendet worden sein. Um zu verhindern, dass das Haltbarkeitsdatum abläuft. Was einen niedergelassenen Arzt zu der kritischen Äußerung veranlasst haben soll: "Bei uns sterben die Senioren weg und da wird geimpft". Das sei, Zitat, "eine Riesensauerei".
Übriger Impfstoff für Polizei und Feuerwehr
Übrigens, im Impfzentrum Fürstenfeldbruck wird eine Liste mit Ersatzkandidaten geführt, wenn abends Impfstoff übrig bleibt. Und das Bayerische Gesundheitsministerium weist darauf hin, dass übrig gebliebener Corona-Impfstoff immer auch an die Polizei und die Feuerwehr weitergegeben werden sollte, um deren Einsatzkräfte zu immunisieren. Laut Ministeriumssprecher sei dieser Fall "bislang noch nicht eingetreten".
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