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Helfer suchen in Trümmern nach Überlebenden

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Bislang über 60 Tote bei Erdbeben in Mexiko

Nach dem schweren Erdbeben ist die Zahl der Toten in Mexiko auf mehr als 60 gestiegen. Präsident Enrique Peña Nieto sagte, bei dem Jahrhundertbeben der Stärke 8,2 seien mindestens 61 Menschen getötet worden. Hunderte seien obdachlos geworden.

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Die Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Zugleich rief sie die Bevölkerung in nicht betroffenen Landesteilen auf, Lebensnotwendiges wie Wasser und Hygieneartikel für die obdachlos gewordenen Mitbürger zu spenden. In den Bundesstaaten Oaxaca, Chiapas und Tabasco im Süden des Landes waren zahlreiche Häuser eingestürzt. Die Rettungskräfte suchten den ganzen Tag in den Trümmern nach Verschütteten. Die Streitkräfte verlegten rund 1.800 Soldaten in die Katastrophenregion.

"Meine Gebete gelten denen, die ihr Leben verloren haben, und ihren Familien", sagte Papst Franziskus bei einer Messe in Kolumbien. 

Am stärksten wurde die Stadt Juchitán im Bundesstaat Oaxaca getroffen. Allein dort kamen 36 Menschen ums Leben. Das Rathaus fiel vollkommen in sich zusammen. Ein Mann zog die mexikanische Flagge aus dem Schutt, knüpfte sie an eine Stange und pflanzte sie auf den Trümmerberg. Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong teilte das bewegende Video bei Twitter und schrieb dazu: "In den schwierigsten Momenten zeigen sich Mexiko und die Mexikaner von ihrer besten Seite."

50 Millionen Menschen spüren Beben

Das Zentrum des Bebens hatte im Pazifik gelegen, 137 Kilometer südwestlich von Tonalá im Bundesstaat Chiapas in 19 Kilometern Tiefe. Rund 50 Millionen Menschen spürten die heftigen Erdstöße, auch in der Hauptstadt Mexiko-Stadt. Zeitweise waren rund 1,5 Millionen Menschen ohne Strom. Im Zentrum der Hauptstadt schwankte sogar das Unabhängigkeitsdenkmal mit dem goldenen Engel auf der Spitze. Es war das stärkste Beben in Mexiko seit fast 100 Jahren. Das letzte Mal hatte ein Beben 1932 in dem lateinamerikanischen Land die Stärke 8,2 erreicht. Selbst das schwere Erbeben 1985, bei dem 10.000 Menschen ums Leben kamen, war etwas schwächer. 

Mexiko befindet sich in einer der weltweit aktivsten Erdbebenzonen. Der Großteil der Landmasse liegt auf der sich westwärts bewegenden nordamerikanischen Erdplatte. Unter diese schiebt sich die langsam nach Nordosten wandernde Cocosplatte. Der Boden des Pazifischen Ozeans taucht so unter die mexikanische Landmasse ab. Das führt immer wieder zu Erschütterungen an der Südküste Mexikos.