Wegen der Corona-Krise wird die Bundestagswahl nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" so teuer wie noch nie. Das Bundesinnenministerium veranschlagt der Zeitung zufolge für die Wahl am 26. September Kosten von insgesamt 107 Millionen Euro. Wegen der Pandemie werden in diesem Jahr deutlich mehr Briefwähler erwartet, so ein Sprecher des Ministeriums. Damit lägen die Kosten erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik über der Marke von 100 Millionen Euro. Die Wahl 2017 kostete insgesamt 92 Millionen Euro.
Deutlich mehr Briefwähler 2021
Ein Sprecher des Innenministeriums sagte der Zeitung, man rechne mit einem erhöhten Anteil von Briefwählern. Denn es sei nicht auszuschließen, dass die Wahl "noch unter Beeinträchtigungen durch die Covid-19-Pandemie" stattfinden werde. Mehr Briefwähler bedeuteten zugleich höhere Kosten, da der Bund die kostenlose Beförderung von Wahlbriefen finanziere. Auch die Versendung der Wahlbenachrichtigungen ist laut Innenministerium teurer geworden.
Vor vier Jahren lag der Anteil der Briefwähler bundesweit bei 28,6 Prozent. Dieses Mal wird erwartet, dass ein deutlich höherer Anteil der Wähler auf den Gang ins Wahllokal verzichtet und lieber aus der Ferne die Stimme abgibt. Ein Sprecher des Bundeswahlleiters sagte, wegen Corona könnten auch zusätzliche Wahlhelfer gebraucht werden. Das würde dann zu Mehrausgaben bei den sogenannten Erfrischungsgeldern führen. Wer im Wahllokal mitarbeitet, bekommt zwischen 25 und 35 Euro.
- Zum Artikel: "Wählen im Akkord: Ausblick auf das Superwahljahr 2021"
Fast drei Millionen Erstwähler
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts werden am 26. September im Bundesgebiet etwa 60,4 Millionen Deutsche wahlberechtigt sein. Etwa 2,8 Millionen Erstwähler können in diesem Jahr zum ersten Mal ihre Stimme abgeben. Das Grundgesetz sieht vor, dass der Bundestag alle vier Jahre gewählt wird.
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