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Türkische Offensive in Syrien

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EU-Staaten besorgt über türkische Kurden-Offensive

Die Türkei hat die Boden- und Luftoffensive gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in der syrischen Region Afrin fortgesetzt. Die EU zeigt sich zunehmend besorgt. Von Kai Küstner

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Zahlreiche EU- und NATO-Partner der Türkei sind in großer Sorge wegen der Offensive gegen kurdische Truppen. Und zu den Kritikern gehört auch das deutsche Außenministerium: Wir können hier keine Eskalation gebrauchen. Wir brauchen weiter das Gespräch, den Austausch", erklärte Europa-Staatsminister Michael Roth jetzt in Brüssel. Ebenfalls besorgt äußerte sich die spanische Regierung. Und die neue österreichische Außenministerin Karin Kneissl forderte zum Dialog am Verhandlungstisch auf: „Man kann nicht auf dem Schlachtfeld die Dinge definitiv lösen", erklärte Kneissl wörtlich. Der für die EU-Erweiterung zuständige Kommissar Johannes Hahn, auch er ist Österreicher, begrüßte, dass Frankreich zu dem Thema eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert hatte.

Westen sieht Kurden als Verbündete

Am Wochenende hatte die Türkei eine Militäroffensive gegen kurdische Truppen in Syrien begonnen. Der Westen jedoch, nicht nur die USA, betrachten die kurdischen Kämpfer als wichtige Verbündete im Vorgehen gegen den sogenannten "Islamischen Staat‘.

Mit deren Hilfe war es überhaupt erst gelungen, die Terror-Milizen zurückzudrängen. Die Türkei hingegen betrachtet die kurdische YPG ihrerseits als Terrororganisation. Die Frage ist nun, welche Folgen die Offensive für die ohnehin gespannten Beziehungen der USA und der Europäer zu Ankara hat.